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Ein Leben für die Kunst – Rückblick auf das künstlerische Schaffen des Malers Leonhard Leitner

Vom 25. November 2023 bis 12. Januar 2024 sind in der Vitalwelt Schliersee Werke des in Schliersee geborenen und im vergangenen Jahr verstorbenen Kunstmalers Leonhard Leitner zu sehen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über seine künstlerischen Techniken und Ausdrucksweisen.

 

 

 

Paradetechnik: Aquarell

 

Ich habe mich bei der Vernissage am Samstag, den 25. November 2023, mit Steffi Obermayer unterhalten, der Tochter des Künstlers Leonhard Leitner. Sie hat die Bilder ihres Vaters ausgewählt und in der Ausstellung thematisch geordnet. Mir persönlich gefällt die große „Schliersee-Wand“ im Forum der Vitalwelt mit vielen Landschaftsaquarellen aus Schliersee am besten. Die Paradetechnik von Leonhard Leitner war die Aquarellmalerei, das sieht man beim Betrachten der Bilder gleich. Neben Bildern aus Schliersee findest du auch Stillleben, Blumenbilder, Bilder aus München und von Urlaubsreisen, beispielsweise nach Elba.

 

 

Kunst ist Kommunikation

 

„Mein Vater wollte aber nicht nur schöne Bilder malen“, erzählt mir Steffi Obermayer. Er griff auch zeitkritische Themen auf. „Gerade in seinen Airbrush-Technik-Bildern zu politischen, ökologischen und sozialen Themen kommt dies deutlich zum Ausdruck.“ Er wollte sich mit seinen Bildern ausdrücken und mit seiner Umwelt darüber kommunizieren. „Die Diskussion über bestimmte Themen anregen – das war ihm wichtig“, erinnert sich Steffi Obermayer. Großen Erfolg konnte Leonhard Leitner auch mit seinen Karikaturen verzeichnen – diese druckte er in kleinen Heftchen ab. Als Bauingenieur wusste der Schlierseer mit dem Zeichenstift umzugehen, was er in vielen Landschafts- und Architekturzeichnungen zum Ausdruck brachte. Auch eine Auswahl an Leitners Karikaturen findest du in der Ausstellung. „Die Vitalwelt Schliersee bietet immer wieder Raum für Kunstausstellungen und fördert damit auch die Künstler insbesondere aus der Region. Wir freuen uns sehr, die Kunstwerke eines Schlierseer Künstlers den Besuchern kostenfrei zu ermöglichen“, erklärt Schliersees Kuramtsleiter Mathias Schrön.

 

 

Jetzt echtes Schliersee Unikat erwerben!

 

Die Ausstellung in der Schlierseer Vitalwelt ist eine Verkaufsausstellung und der Erlös wird von Steffi Obermayer gespendet. Die eine Hälfte des Erlöses geht an den Landesbund für Vogelschutz und die andere Hälfte an den Verein Horizont e. V. für obdachlose Mütter und Kinder in München. Du suchst noch ein Weihnachtsgeschenk für einen Schliersee-Liebhaber? Ein Bild von Leonhard Leitner ist ein echtes Unikat!

 

 

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Gäste-Information Schliersee geöffnet.

 

Vitalwelt Schliersee

Perfallstr. 4

83727 Schliersee

 

 

Zur Person Leonhard Leitner:

Leonhard Leitner wurde am 6.11.33 als zweiter Sohn des Rotmesner-Bauerns in der Ortsmitte Schliersee geboren. In seiner Jugend blieb ihm neben der Arbeit auf dem Hof, dem Feld und auf der Alm allerdings nur wenig Zeit für die Kunst. Trotzdem zeichnete und malte er, wann immer es ging. Er machte eine Ausbildung zum Schäffler und Zimmerer, und nachdem er sein Diplom als Bauingenieur in München erlangt und einige Jahre erfolgreich als Statiker gearbeitet hatte, führte er zusammen mit seiner Frau einen Geschenkeladen am Münchner Marienplatz. In seinem Münchner Atelier gab er jahrzehntelang Mal- und Zeichenunterricht. Sein Leben war geprägt vom künstlerischen Schaffensdrang.

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Was soll denn die Bahnhofsuhr im Schlierseer Kurpark?

Selbstverständlich handelt es sich bei der riesigen Uhr im Schlierseer Kurpark nicht um eine Bahnhofsuhr. Es ist eine Installation von Thomas Huber und Wolfgang Aichner im Rahmen des Schlierseer Kulturherbstes mit dem Namen „UND ENDLICH“. Sechs Wochen hast du Zeit, auf den Hockern vor der Uhr Platz zu nehmen und die Zeit stillstehen zu lassen. Danach zieht die Uhr weiter nach Bordeaux in Frankreich.

 

 

„Mit zunehmender Belegung der vier präparierten Sitzwürfel verlangsamt sich die Zeigerbewegung bis zum Stillstand, sodass sich vier Personen hier gemeinsam eine eigene ,Zeitblase‘ erschaffen und erleben können. Beim Verlassen der Hocker holt die Uhr auf Echtzeit auf“, steht es im Programmheft des Schlierseer Kulturherbstes.

Bereits gestern habe ich die Uhr „ausprobiert“. Es ist tatsächlich ein besonderes Gefühl, wenn du mit guten Freunden im Schlierseer Kurpark sitzt, den wunderschönen Ausblick in die Berge genießt und dabei die Zeit stillsteht. Nach dem Aufstehen springen die Zeiger wieder auf Echtzeit und bringen dich zurück in die Realität.

Heute bin ich ein wenig traurig und nachdenklich, da gestern ein langjähriger Freund von mir verstorben ist, der viele Jahre auch mein Chef auf der Insel Wörth in Schliersee war. Sofort kommt mir die Uhr im Schlierseer Kurpark in den Sinn. Die Zeit zurückdrehen mit Blick auf die Insel? Das erscheint mir eine gute Idee. Leider kann niemand die Zeit zurückdrehen, aber der Hocker vor der Uhr ist für mich ein guter Platz, um meinen Gedanken ein wenig nachzuhängen und Erinnerungen an die Insel-Zeit aufleben zu lassen. „Danke, Heiko, für die wunderschöne Zeit mit dir auf der Insel!“

 

Die Zeit steht still

Es dauert nicht lange, da kommt ein Herr vorbei und erzählt einem Ehepaar, wie er voller Erwartung gewesen sei, als er letzte Woche nur das Gestänge gesehen habe – ohne Uhr –, und wie enttäuschend dieses „Ding“ jetzt sei. Ich mische mich ein, erkläre ihm den Hintergrund, er nimmt Platz und lässt sich auf die Uhr ein. Das Ehepaar gesellt sich neugierig zu uns. Jetzt sitzen wir auf den vier Hockern und genießen die Zeitblase miteinander. Die Zeit steht still. Wir schauen in die Berge und unterhalten uns. Als wir aufstehen und die Zeiger der Uhr wieder ins „Hier und Jetzt“ springen, bedankt sich der Herr bei mir. „Vielen Dank, dass Sie mir das erklärt haben. Ich bin begeistert!“, sagt er strahlend.

Ein wenig später bleiben wieder Passanten stehen. „Na, so ganz stimmt die Uhr aber nicht!“, sagt ein Herr und schaut prüfend auf seine Armbanduhr. Klar, ich sitze ja schon wieder eine Weile. Wieder erkläre ich, warum das so ist, und wieder setzen sich die beiden neben mich auf die freien Hocker. Auch sie sind begeistert. Eine weitere Dame wusste von ihrem Sohn, der gestern die Vorstellung des Bauerntheaters im Rahmen des Kulturherbstes besucht hatte, dass das keine Bahnhofsuhr, sondern eine Installation ist. „Aber gefallen tut sie mir nicht“, sagt sie ablehnend. Auch sie setzt sich zu mir. Auf einmal lächelt sie und schwärmt: „Wenn wir jetzt alle zur Brecherspitze und zum Jägerkamp schauen, vergeht die Zeit langsamer. Das ist wunderbar!“ Jeder, der sich auf die Uhr einlässt, ist begeistert. Das mag ich.

 

Nimm Platz!

Die vier Hocker vor der Uhr mit Blick über den See in die Berge sind für mich besondere Plätze. Hast du Ähnliches an der Uhr im Schlierseer Kurpark erlebt? Gemeinsame Zeit mit Freunden, ein Gespräch mit Fremden? Ich freue mich, deine Geschichte zu hören. Schick mir einfach eine E-Mail an magazin@schliersee.de.

 

 

Ich hoffe, dass es mir gelingt, dir hier auch bald die Künstler vorstellen zu können!

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Die Vorbereitungen für den Schlierseer Kulturherbst laufen: Lieferung der Exponate von Manfred Mayerle

„Meine Arbeit steht im Spannungsfeld von freier künstlerischer Tätigkeit und raumbezogenen Projekten. Mein Anliegen ist die Interpretation von Innen- und Außenräumen mit künstlerischen Mitteln. Mein Ziel ist – neben dem Einzelkunstwerk – die Integration von Kunst in die Architektur. Meine freie künstlerische Arbeit hat sich, ausgehend vom Torso, hin zum farbig-grafischen Bildkörper entwickelt. Die bildnerischen Mittel Linie und Farbe sind Inhalt und Thema.“ Manfred Mayerle, bildender Künstler

 

 

Während des Schlierseer Kulturherbstes zeigen der bildende Künstler Manfred Mayerle und der Bildhauer Hubert Maier ihr Schaffen in Farbe und Stein.

Immer aktuell erfährst du alles rund um den Kulturherbst in Beiträgen, Storys und Reels auf der Instagram-Seite: https://www.instagram.com/schlierseer_kulturherbst/

 

 

Die ersten Exponate treffen in Schliersee ein

Zuerst treffen die Exponate von Manfred Mayerle ein. Der liturgische Kreis wird direkt aus dem Diözesanmuseum in Passau geliefert. Dieser soll mit einer Stahlkonstruktion zum Kulturherbst in der Sankt-Sixtus-Kirche vor dem Tabernakel aufgebaut werden. Der Ring leuchtet in den Farben der Liturgie und weist darauf hin, dass Manfred Mayerles Werke deutlich geprägt sind vom kirchlichen Aspekt. Die liturgischen Farben unterstreichen den Charakter und die Stimmung kirchlicher Riten. „Der große Kreis wird diesen besonderen Ort in unserer Sankt-Sixtus-Kirche markieren“, erklärt Johannes Wegmann. Die zweite Lieferung von Manfred Mayerle kommt zwei Tage später aus der Jachenau. Kuratorin Maria Altevers hat im Atelier des Künstlers alles detailliert beschriftet und vorbereitet. Die Firma „Werkstätten Wiegerling“, die sehr viel Erfahrung mit Kunsttransporten mitbringt, ermöglicht einen sicheren Transport der wertvollen Kunstwerke. „Normalerweise transportiert die Firma Altäre und Engel durch die Gegend“, lacht Johannes Wegmann. Aus dem Lastwagen werden kleine und große Bilder ins Heimatmuseum getragen. Alle Exponate leuchten farbenfroh an diesem trüben Herbsttag. Es ist spannend, die Bilder schon vorab sehen zu dürfen. Ich freue mich auf diese spannende Kunstausstellung.

 

Neu: die Vision Kunstpfad!

Aber es wird dieses Jahr mehr als „nur“ eine Ausstellung geben. Aus Gesprächen mit den Künstlern in den vergangenen Jahren ist die Idee für einen Kunstpfad durch Schliersee entstanden. „Ihr habt in Schliersee so viele interessante, spannende und außergewöhnliche Spielstätten, könnte man die nicht zu einem Kunstpfad zusammenbinden – wurde ich gefragt“, erzählt Johannes Wegmann. Eine Vision war geboren. So wird die Ausstellung mit kleinen Ablegern auf Wanderschaft gehen. Sechs Spielstätten wurden ausgewählt und dort werden immer Kunst und Stein ausgestellt. Die beiden diesjährigen „Kulturherbst-Künstler“ Hubert Maier und Manfred Mayerle markieren diese Orte. An den Donnerstagen während des Kulturherbstes werden die Künstler vor Ort sein. Eine besondere Gelegenheit, diese historischen Orte mit Kunst, Musik, Text und Gespräch zu erleben. „Da kann man Kunst nicht nur erleben, sondern auch kostenlos erleben“, sagt Kuramtsleiter Mathias Schrön – zufrieden, auf diese Weise Kunst für alle anbieten zu können.

 

Erlebnis Kunstpfad am 13.10., 20.10. und 27.10.2022 – Treffpunkt in der Ausstellung im Forum der Vitalwelt. Zusätzlich finden um 19:00 Uhr in der Christuskirche (13.10.), im Heimatmuseum (20.10.) und auf dem Weinberg (27.10.) Gespräche mit den Künstlern statt.

 

Öffnungszeiten der Ausstellung in der Vitalwelt während des Kulturherbstes: Montag bis Freitag von 09:00 bis 18:00 Uhr, Samstag und Sonntag von 09:30 bis 17:00 Uhr

 

 

P. S.: Ich freue mich schon auf die Lieferung der Exponate des Bildhauers Hubert Maier. Bis bald!

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Offene Ateliertage 2022 – eine künstlerische Reise durch Schliersee

Wie entsteht eigentlich eine Holzskulptur? Nach welchen Kriterien wählen Maler ihre Motive aus? Liegt die Schönheit von Kunst wirklich nur im Auge des Betrachters? Antworten auf all diese Fragen finden die Besucher der Offenen Ateliertage des Landkreises Miesbach. An den Wochenenden vom 21. bis 22. Mai sowie vom 28. bis 29. Mai öffnen 83 Künstler in 17 Gemeinden die Türen ihrer Ateliers, Werkstätten sowie Studios und gewähren spannende und interessante Einblicke in die Geheimnisse ihres künstlerischen Schaffens.

 

 

Initiiert wurde die Veranstaltung vom Verein KulturVision e. V., der sich seit vielen Jahren für die Förderung und Wertschätzung von Kunst und Kultur im Landkreis Miesbach einsetzt.

 

In der Gemeinde Schliersee sind folgende Kunstschaffende dabei:

 

Katharina Eisenberg mit Bildern, Skulpturen und Installationen

 

Cornelia Heinzel-Lichtwark mit Malerei, Illustrationen und Kleinplastiken

 

Paul Warburton mit Gemälden

 

Außerdem öffnet auch der international bekannte Schlierseer Holzbildhauer Georg Brinkies die Pforten seiner Bildhauer-Werkstatt „freihaus“ in Neuhaus.

Bei einem Rundgang durch seine Werkstatt mit Atelier können sich die Besucher über die Entstehung seiner Holzplastiken, Keramikobjekte,  Zeichnungen und Grafiken informieren und viele Objekte bestaunen. Den Schlierseer Kurpark schmückt seit 2018 übrigens die Holzplastik „Zwei unter einem Himmel“ des bodenständigen Bildhauers.

Die Offenen Ateliertage, die aufgrund der Corona-Pandemie um zwei Jahre verschoben werden mussten, sollen Kunstinteressierten die Möglichkeit bieten, regionale Künstler und ihre Arbeit in entspannter und familiärer Atmosphäre kennenzulernen. Auf diese Weise wird das Thema „Kunst“ zu einer spannenden Reise quer durch den Landkreis Miesbach.

Die Offenen Ateliertage 2022 finden am 21. und 22. Mai sowie am 28. und 29. Mai statt. Jeweils von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr sind die Werkstätten und Ateliers geöffnet. Weitere Infos sind unter www.offene-ateliertage2022.de zu finden.

 

 

Im Gemeindebereich Schliersee nehmen folgende Künstler teil:

Georg Brinkies

freihand.j

Hachlbachstraße 9

83727 Schliersee

Tel.: 08026/7733

www.brinkies.com

 

Katharina Eisenberg

Mobil: 0151/61509736

www.katharinaeisenberg.de

 

Cornelia Heinzel-Lichtwark

Atelier am Schliersee

Neuhauser Straße 17

83727 Schliersee

Tel.: 08026/4124

Mobil: 0152/02024283

www.atelier-am-schliersee.de

 

Paul Warburton

Unterleiten 7a

83727 Schliersee

Tel.: 08026/9253335

Mobil: 0151/40808358

 

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!

 

 

 

Schlierseer Kulturherbst 2021: Das Kulturkarussell dreht sich wieder!

Der Kulturherbst 2021 findet statt. Das abwechslungsreiche Programm führt mit 16 Stationen durch Theater, Kabarett, Lesungen, politisches Gespräch und Musik in allen Facetten.

Glücklich dreht Johannes Wegmann die 2018 im Schlierseer Kurpark aufgestellte Bronze-Edelstahl-Skulptur „Feuervogel im Spiegel von Helios“ von Otto Wesendonck. Für ihn ein Zeichen, dass sich kulturell wieder etwas bewegt. „Ein gutes Gefühl“, sagt er erleichtert.

 

 

07. Oktober bis 30. Oktober 2021 – 13. Schlierseer Kulturherbst

„Wir haben in Kürze unser Netzwerk eingeschaltet, sowohl die Künstler als auch die Sponsoren“, erzählt Johannes Wegmann. So konnten sie ein gewohnt spannendes Programm auf die Beine stellen. „Wir wollen, dass die Veranstaltungen stattfinden!“, sagt er. Gleichwohl müssen diese trotz stark verringerter Besucherzahl in den Spielstätten auch wirtschaftlich rentabel sein. Die Künstler brauchen eine Perspektive und sollen mit der Gage rechnen können. Das Thema Kultur soll wieder eine Zukunft haben, auch wenn man sich mit den veränderten Gegebenheiten arrangieren muss. Es sollen selbstverständlich sichere Veranstaltungen werden, mit Abstand und Hygieneregeln, sodass sich alle wohlfühlen und die Kultur genießen können. Es wird in Schliersee dieses Jahr fünf Spielstätten geben. „Wir bieten kleinere, feinere, aber hochkarätige Veranstaltungen“, freut sich Johannes. Von Klassik über Volksmusik, Gespräch, Polit-Talk bis hin zu Ausstellungen und Kunst.

 

Zwei Ausstellungen

Während der gesamten Zeit des Kulturherbstes wird es zwei Ausstellungen zum Thema Berge geben. Zum einen eine Kunstausstellung von Nele von Mengershausen (Malerei und Grafik) in der Vitalwelt Schliersee. Zum anderen eine Fotoausstellung von drei ortsansässigen Fotografen ‒ Moritz Attenberger, Florian Bachmeier und Cordula Flegel ‒ im Schlierseer Heimatmuseum. Das Programm der Veranstaltungen wird gewohnt vielfältig. Johannes Wegmann nennt einen kleinen Auszug: „Wir haben Andreas Rebers als Kabarettisten und Gerhard Polt mit seinem interessanten Gesprächspartner Markus Ederer. Timm Tzschaschel wird ein heiteres Festkonzert mit Sängerinnen und Sängern aus der Region geben“, schildert Johannes Wegmann und ist schon jetzt voller Erwartung, im Oktober endlich wieder die „Türen“ des Kulturherbstes Schliersee öffnen zu können.

Das Programmheft und die Plakate sind gerade in Arbeit und in voraussichtlich zwei Wochen kann der Vorverkauf in der Schlierseer Gäste-Information sowie online über München Ticket beginnen. Wir informieren dich über den genauen Start des Ticketverkaufs auf den Social-Media-Kanälen des Schliersee Magazins, damit du dir frühzeitig deine Tickets sichern kannst.

https://www.kulturherbst-schliersee.de/

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Schliersee auf dem Ei

Das Bemalen von Ostereiern ist nicht nur ein jahrhundertealter Brauch, es ist auch eine Kunst. Kurz vor Ostern finden regelmäßig Ostereiermärkte statt, auf denen man den Künstlern beim Verzieren der Eier über die Schulter schauen und die zerbrechlichen Kunstwerke käuflich erwerben kann.

 

 

Für Hedwig „Hedi“ Zweckstätter waren diese Ostereiermärkte immer das Highlight des Jahres, denn dort konnte sie sich stets neue Anregungen für ihr liebstes Hobby holen. Mittlerweile ist Hedi 73 Jahre alt, die Sehkraft lässt nach und die Hand ist nicht mehr so ruhig wie früher. Nur noch selten greift sie deshalb zu Pinsel und Farbe. Im Laufe der Jahre hat Hedi aber eine beachtliche Sammlung von fast 200 Ostereiern zusammengetragen, auf die sie sichtlich stolz ist. Ein paar der Ostereier sind gekauft, den größten Teil davon hat sie aber selbst kunstvoll verziert. Die Eier sind bemalt, aufgeschnitten, gefräst oder gekratzt. Sogar Spieluhren und andere technische Spielereien hat sie in die Eier eingebaut. Vom winzigen Wellensittich-Ei bis zum riesigen Straußen-Ei ist alles vertreten.

 

 

Einen besonderen Stellenwert haben aber die Ostereier, deren Motive Hedis Heimat Schliersee abbilden, wie zum Beispiel ein Gänse-Ei, das Hedi mit einem kleinen Dremel aufgeschnitten hat, um eine Spieluhr mit Zugband einzubauen. Vorder- und Rückseite zeigen die kleine Kapelle an der Josefstalerstraße, an der Hedi als kleines Kind jeden Tag auf ihrem Schulweg vorbeigegangen ist.

 

 

Die Schlierseer Leonhardifahrt, die jedes Jahr am ersten Sonntag nach Allerheiligen in Fischhausen stattfindet, ist ein wichtiges Fest in unserer Gemeinde und auch überregional bekannt. Kein Wunder also, dass diese Prozession zu Ehren der Pferde einen Platz auf einem ganz besonderen Ei gefunden hat, nämlich einem etwa 12 cm großen Nandu-Ei. Ebenfalls darauf abgebildet ist der Almabtrieb der prunkvoll geschmückten Kühe, die nach einem Sommer auf der Alm ins Tal geführt werden, um dort den Winter im warmen Stall zu verbringen.

 

 

Hast du Lust bekommen, DEIN Schliersee auf einem Ei zu verewigen? Dann hat Hedi für dich eine relativ einfache Technik, die auch für Anfänger bestens geeignet ist: die Aquarelltechnik

Du brauchst dafür:

1 ausgeblasenes weißes Ei

Bleistift und Radiergummi

1 Aquarellfarbkasten (ein normaler Wasserfarbkasten geht aber auch)

Pinsel unterschiedlicher Stärke

1 Glas Wasser

Etwas Küchenpapier

Transparenter Bastellack

 

Du kannst dein Schliersee-Ei entweder ganz abstrakt malen, dann kannst du deiner Fantasie einfach freien Lauf lassen und sofort loslegen.

 

 

Oder du nimmst dir dein Lieblings-Schliersee-Foto als Vorlage und zeichnest dir die Konturen erst mal zart mit Bleistift vor. So kannst du auch noch mal radieren, wenn dir etwas noch nicht gefällt. Sobald du mit deinem Motiv zufrieden bist, kannst du mit dem Anmalen anfangen.

 

 

Wichtig bei der Aquarelltechnik ist, dass du für den Hintergrund, z. B. den Himmel, die Wiese, den See und die Berge, relativ viel Wasser und vergleichsweise wenig Farbe benutzt, sodass die Farben zart ineinander verlaufen. Du solltest zügig arbeiten, damit die Farbe nicht antrocknet, bevor du mit dem Abschnitt fertig bist, an dem du gerade arbeitest. Bei der Nass-in-Nass-Technik ist es erst mal nicht so wichtig, dass jeder Pinselstrich akkurat an der richtigen Stelle sitzt, also trau dich einfach und leg los!

Sobald der Hintergrund getrocknet ist, kommen die Details an die Reihe, etwa die Bäume und Sträucher. Du solltest mit dem Wasser nun etwas sparsamer umgehen, damit die Farben nur noch leicht ineinander verlaufen. Die Bäume und Sträucher sind eigentlich ganz einfach zu malen, sie werden nämlich mit dem Pinsel gestupft. Für das Malen sehr kleiner Details oder eines Schriftzugs brauchst du eine möglichst ruhige Hand und du solltest viel Farbe, wenig Wasser und einen sehr feinen Pinsel benutzen, um klare und farbintensive Linien malen zu können. Am Schluss kannst du dein Schliersee-Motiv noch schwarz umranden ‒ und ganz wichtig: Vergiss deine Initialen nicht!

 

 

Wenn die Farbe gut durchgetrocknet ist, steckst du das Ei vorsichtig auf einen dünnen Holzspieß, dann kannst du es zum Lackieren besser halten und es liegt nirgendwo auf, während der Lack trocknet.

 

 

Du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer ist! Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Nachmachen und frohe Ostern!

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Male DEIN Schliersee

Du wohnst in Schliersee oder warst schon einmal hier? Wie sieht dein Schliersee aus?

 

Wir freuen uns, wenn du dein Schliersee malst, davon ein Foto machst und das Ganze dann an magazin@schliersee.de schickst.

Wachsmalstifte, Buntstifte, Wasserfarben, Ölfarben, Bleistifte, Kugelschreiber, aber auch Collagen oder Holzschnitte – alles ist erlaubt.

Wir würden uns auch sehr darüber freuen, wenn du uns ein kurzes Video dazu schickst, zum Beispiel, um zu erklären, was du gemalt hast, oder auch mit einer Nachricht an die Person, die du mit dem Bild besonders grüßen möchtest. Und vergiss nicht, auch deine Freunde zu unserer Challenge aufzufordern.

Das Video kannst du uns über www.wetransfer.com schicken – (ebenfalls an magazin@schliersee.de).

Alle sind eingeladen, mitzumachen: Ob alte oder junge Meister- bei uns sind alle Künstlerinnen und Künstler willkommen! Wir freuen uns und sind gespannt auf deine Kreation.

Wir haben vor, die Einsendungen auf unseren Social-Media-Kanälen und in unseren Newslettern zu veröffentlichen. Mit der Zusendung stimmst du dem automatisch zu. Für die Teilnehmer/-innen gibt es auch eine kleine Überraschung.

 

Die Challenge läuft bis zum 30. April 2020.

Daten und E-Mail-Adressen werden nach dem Ende der Aktion gelöscht und zu keiner Zeit an Dritte weitergegeben.

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Kultur näherbringen – Schlierseer Kulturherbst 2019

Bei einer Rundfahrt über den Schliersee präsentierten Johannes Wegmann (Mitorganisator des Schlierseer Kulturherbstes), Franz Schnitzenbaumer (Bürgermeister von Schliersee), Marion Riedl (Event-Managerin GI Schliersee) und Mathias Schrön (Leiter GI Schliersee) das aktuelle Programm für den Schlierseer Kulturherbst – dem Festival der Vielfalt im Oktober.

 

„Der Schlierseer Kulturherbst verlängert den Sommer und verschönert den Herbst“, erklärt Johannes Wegmann stolz. Das Programm ist gewohnt bunt und vielfältig. Wichtig ist ihm nach wie vor der Bezug der Künstler zu Schliersee. „Schliersee soll immer herausgestellt werden“, sagt er. Ein Highlight ist dieses Jahr die Veranstaltung „100 Jahre Markt Schliersee“, eine Wanderung durch zehn Jahrzehnte Schlierseer Geschichte anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Markterhebung“. Es soll kein Festakt sein, sondern ein sehr entspannter und heiterer Abend, der zusammen mit den Nostalphonikern, Gerhard Polt und Zeitzeugen auf die vergangenen hundert Jahre in Schliersee zurückblicken wird.

Eröffnung des Kulturherbstes ist am 3. Oktober 2019 in der Schlierseer Vitalwelt mit einer Vernissage der beiden Künstler Emil Sogor und Stefan v. Reiswitz. Emil Sogor (Malerei, Grafik, Design) ist in Schliersee aufgewachsen und erlebte hier seine erste Schaffensperiode. Seine Fassadenmalereien kann man noch heute in Schliersee – zum Beispiel am Schlierseer Hof – bewundern. Jetzt gehört Emil Sogor zu den größten Künstlern in Kapstadt. Stefan v Reiswitz war ein ganz besonderer Bildhauer, der in Spanien lebte, aber einen Zweitwohnsitz in Neuhaus hatte. Leider ist er vor Kurzem verstorben. Er gehörte zu den ganz großen Bildhauern Spaniens.

Neu ist dieses Jahr auch die Umsetzung eines Skulpturengartens im Kurpark. „Wir haben im letzten Jahr begonnen Skulpturen aufzustellen“, sagt Johannes Wegmann. Es stehen dort bereits zwei Steinfiguren von Tobel, die beiden Holzstehlen von Georg Brinkies und der Esel von Stefan v Reiswitz. Dank großzügiger Spenden können diese jetzt um das Helios von Otto Wesendonck erweitert werden – und ein richtiger Skulpturengarten entsteht. Eine Vision wird Wirklichkeit!

Das abwechslungsreiche Programm führt in über 20 Veranstaltungen durch Theater, Kabarett, Lesungen, politisches Gespräch und Musik in allen Facetten.

03. Oktober 2019 Eröffnung des 12. Schlierseer Kulturherbstes

04. Oktober 2019 MAMA Kinderzeichnungen in der Fuge

05. Oktober 2019 100 JAHRE MARKT SCHLIERSEE

06. Oktober 2019 Maxi Schafroth „Faszination Bayern“ – Kabarett

07. Oktober 2019 Mit Saitenklang und Nachtigalleng’sang musikalisch um den See

08. Oktober 2019 MULO FRANCEL (Sax) & CHRIS GALL (Piano) Mythos

10. Oktober 2019 AXEL HACKE LIEST UND ERZÄHLT

12. Oktober 2019 SINFONISCHES FESTKONZERT Mozart pur

13. Oktober 2019 HISTORISCHE KINDERSPIELE wie vor 100 Jahren

13. Oktober 2019 SUSI ODER SO – KAISERIN VON ÖSTERREICH Der Musical-Spaß

15. Oktober 2019 BAUERNTHEATER: ZWEI BAUERN IM 3/4-TAKT

16. Oktober 2019 JAZZ INTERNATIONAL Matthias Gmelin Sextett feat. Joe Chambers Enja-Release

17. Oktober 2019 PETER RÜHMKORF UND DIE GROSSEN VIER

18. Oktober 2019 VOLKSMUSIKABEND mit Musikanten aus Bayern, Österreich und Südtirol

19. Oktober 2019 KARNEVAL DER TIERE MIT MAUS UND MONSTER

20. Oktober 2019 ALEJANDRO CALDERÓN JAFFÉ VERNISSAGE

20. Oktober 2019 GERHARD POLT, MARKUS EDERER: „ACH EUROPA“

22. Oktober 2019 KLEZMOTION Klezmer und literarische Intermezzi

23. Oktober 2019 DIE KLANGWELT DES MITTELALTERS

24. Oktober 2019 RIESENBLÖDSINN Hommage an Karl Valentin & Liesl Karlstadt

25. Oktober 2019 KLAVIERABEND FABIAN MÜLLER „APPASSIONATA“

27. Oktober 2019 FESTLICHES KONZERT MIT BAVARIAN BRASS

27. Oktober 2019 LESUNG „DER SOHN DES SAUSCHNEIDERS“

Das komplette Programm findet ihr auf der Webseite des Kulturherbstes

www.kulturherbst-schliersee.de

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Künstler Andreas Leitner: Alpine Kuhmotive mit Augenzwinkern.

Wo heute seine Bilder ausgestellt sind, hat Künstler Andreas Leitner große Teile seiner Kindheit verbracht: in einer Häuserzeile an der Schlierseer Lautererstraße. „Hier gab’s einen Bauernhof mit kleiner Milchwirtschaft. Ich habe der Oma im Stall beim Melken über die Schulter geschaut. Und ab und an auch mitbekommen, wie ein Kälbchen zur Welt kam – das ist als Kind natürlich schon der Hammer“, erinnert sich der 47-jährige Münchner.

 

 

Heute lässt Andreas Leitner diese Kindheitserinnerungen in seine Bilder einfließen. Acrylfarben auf Leinwand – im Schlierseer HoamatGfui (https://magazin.schliersee.de/hoamatgfui-schliersee/), Treffpunkt für Regionales, zieren zeitgenössische, bunte Kuhbilder die Wände. „Farbig, groß, wild – das ist meins“, sagt Andreas Leitner.

 

Bayerische Kuh trifft amerikanischen Rugbyspieler

„Schliersee Cowboys“ heißt eine seiner Kreationen: „Dazu habe ich Bildelemente wie in einer Kollage zusammengefügt, den Kuhkopf auf den Körper eines Rugbyspielers gesetzt“, erklärt Leitner. „Die Trikotnummer 19 steht für das Entstehungsjahr des Bildes. Und der Schliersee-Schriftzug auf dem Helm stellt den lokalen Bezug her.“

 

„Sitting Bull“ nennt sich ein weiteres Lieblingsmotiv des Künstlers. In kraftvollen Rottönen, mit majestätischem Blick thront der Bulle auf der Leinwand über der Kassenzeile des HoamatGfui. Tatsächlich wirkt das Tier wie ein stolzer Indianerhäuptling, der seinen Stamm überblickt.

 

Figürliche Motive auf wildem Hintergrund

„Meistens fange ich mit einem relativ frei gestalteten Hintergrund an“, erklärt Andreas Leitner sein Vorgehen. „Hier habe ich zwei Farben – Weiß und Rot – über einen gespachtelten Hintergrund geschüttet. Danach suche ich mir ein Motiv, das sich in die schon vorhandenen Strukturen schön einfügt.“ Bei „Sitting Bull“ gehen die Farbverläufe des Hintergrunds in die Fellzeichnung des Tieres über.

 

Warum ausgerechnet Kühe? „Die großen Augen, die Plüschohren: Eine Kuh erweckt unglaublich viel Sympathie“, verrät Andreas Leitner. Außerdem mache ihn das Arbeiten ohne konkrete menschliche Vorlage freier: „Bei einem Porträt sucht jeder nach Ähnlichkeiten mit der gezeigten Person und schaut ob der- oder diejenige wiedererkennbar ist. Bei einer Kuh hast du diesen Vergleich nicht.“

 

Schlüsselerlebnis setzt Kreativität frei

Tatsächlich ist Andreas Leitner erst vor drei Jahren zur Acrylmalerei gekommen. Seine Freundin, die Münchner Künstlerin Susanne Würdig, hatte ihn zu einem Malkurs eingeladen. „Das war ein Schlüsselerlebnis für mich“, verrät der 47-Jährige: „Denn, dass ich die Fähigkeit zum Malen habe, das war schon immer als Ahnung in mir drinnen.“ Ein Talent, das offenbar in der Familie liegt: Der Vater des Künstlers, Leonhard Leitner, ist in Schliersee und darüber hinaus bekannt für seine Aquarelle und Tuschezeichnungen.

 

Übers Zeichnen in der Kindheit kam Andreas Leitner zunächst zu Comic und Karikatur – er schmunzelt: „Während meiner Schul- und Studienzeit habe ich schon den einen oder anderen Lehrer und Professor verewigt.“

 

Zeitgeist mit Augenzwinkern

Auch heute noch malt Andreas Leitner gerne figürlich: Etwa eine „Lady Madonna“ mit sphärisch-abstraktem Strahlenkranz und entrücktem Blick. Oder den kürzlich verstorbenen Karl Lagerfeld, dem der Künstler posthum eine rosa Hose gezeichnet hat. Ein Anblick – von dem der Lagerfeldschen Lieblingskatze Choupette erschrocken die Haare zu Berge stehen. Andreas Leitners augenzwinkernder Kommentar dazu auf Facebook: „Fürchte dich nicht, petite Choupette. Es ist nur eine Hose …“

 

Mit Queen-Songs in den kreativen Flow

Die Inspiration für Andreas Leitners vielfältige Motive entsteht im Kopf des Künstlers: „Ich bin ein Intuitionsmaler. Ich gestalte, worauf ich Lust habe. Meine Motive kommen von innen heraus, das ist nicht planbar“, verrät er. Immer wieder nutzt er auch Musik, um in den kreativen Flow zu kommen: Der Soundtrack zu seinem Bild „Freiheit“ – einem imposanten Adler – sei etwa der Queen Song „Spread Your Wings“ gewesen.

 

Kein Wunder, dass die gestalterische Unabhängigkeit auch das Leitmotiv von Andreas Leitners Schaffen ist: „Kunst ist Freiheit“ lauten sein Motto sowie seine Internetdomain www.kunst-ist-freiheit.com. „Damit meine ich auch den Schaffensprozess an sich“, sagt Andreas Leitner. „Ich halte mich nicht an vorgegebene Techniken, Materialien oder Motive, sondern finde meinen eigenen kreativen Ausdruck.“ Ein weiterer wichtiger Teil dieser Freiheit sei auch, dass er nicht von seiner Kunst leben müsse, sagt der 47-Jährige, der als Wirtschaftsingenieur hauptberuflich in der IT zu Hause ist.

 

Freude beim Schaffen, Freude beim Betrachten

Was möchte er den Menschen mitgeben, die sich einen echten „Andreas Leitner“ an die Wand hängen? „Mein Lebensgefühl, wenn ich in Schliersee bin, ist: Kommunikation, Freude. Genuss. Letztendlich speichert man jede Erfahrung im Leben ab, und die findet sich dann – in welcher Form auch immer – in einem entsprechenden Werk wieder“, sagt der kreative Autodidakt: „Ich habe einen Riesenspaß beim Schaffen meiner Bilder. Da wünsche ich mir natürlich, dass der Betrachter ebenso viel Freude beim Ansehen hat.“

 

 

Andreas Leitners Bilder sind im HoamatGfui Schliersee, in der Lautererstraße 4, erhältlich. Je nach Größe und Motiv kosten sie zwischen 800 und 1.800 €. Bestellungen und Auftragsarbeiten auch über die E-Mail-Adresse info@kunst-ist-freiheit.com

 

Andreas Leitner Artworx

www.kunst-ist-freiheit.com

https://www.facebook.com/Andreas.Leitner.ArtworX/

 

HoamatGfui Schliersee

Inh. Julia Zilken
Lautererstraße 4
83727 Schliersee

www.hoamatgfui.de

 

Fotos 3-13: © Andreas Leitner Artworx

 

 

Sandra Leu

Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.

 

 

 

Schlierseer Kulturherbst – ein Festival der Vielfalt

Im Gespräch mit Johannes Wegmann, Architekt und Vorstand des Schliersee Touristik-Verein e.V.

Entstanden ist der Schlierseer Kulturherbst aus einer jahrhundertelangen Bauern- und Theaterkultur und einem Workshop vor zwölf Jahren. Am Anfang drehten sich die Gedanken rund um das Thema Theater. Am Ende des Workshops war auf dem Papier ein Festival mit Theater, Musik und bildenden Künsten entstanden. Ein Konzept, das sich seit elf Jahren bewährt. Schnell begeisterten sich die Künstler des Landkreises, und inzwischen verfügt der Kulturherbst über ein riesiges Netzwerk. „Unsere regionalen Künstler haben viele Freunde und bringen die auch gerne mit nach Schliersee“, sagt Wegmann. Ganz besondere Projekte wie die „Schlierseer Rede“ (Thema dieses Jahr: Landwirtschaft), die in Analogie zur Berliner Rede entstanden ist, sind über die Jahre fester Bestandteil des Kulturherbstes geworden. „Kultur ist Austausch zwischen Menschen. Ziel ist es, Visionen zu entwickeln und etwas für Körper, Geist und Seele zu tun“, sagt Wegmann. Die Vision war ein Festival der Vielfalt ‒ und das ist es auch tatsächlich geworden. Von Volksmusik, Klassik, experimenteller Musik über Theater, Lesungen, Kunstausstellungen und Kabarett und sogar bis hin zu einem ersten echten Rockkonzert der Band „SLEARS“ dieses Jahr. Der Schlierseer Kulturherbst besteht zu zwei Drittel aus regionalen einheimischen Künstlern, der Rest kommt von „außen“, um immer offen für Neues zu bleiben und sich zu entwickeln. Johannes Wegmann betont das große Glück Schliersees, über mindestens zehn herausragende und sehr unterschiedliche Spielstätten zu verfügen. „Das ist einzigartig im Landkreis, und darauf können wir stolz sein“, sagt er. Natürlich steht und fällt ein solches Projekt mit den Menschen, die dahinterstehen. In Schliersee wird mit viel Liebe, Enthusiasmus und Engagement am Kulturherbst gearbeitet.

Besonders freut sich Wegmann über die neue Spielstätte, den Saal im Anbau an das Heimatmuseum, der mit seinem „Holzscheunen-Charakter“ ganz neue Qualitäten aufweist. „Und einfach anders ist als Spielstätten wie das Bauerntheater oder beispielsweise eine Kirche“, erklärt Wegmann. Zusätzlich ist jetzt durch den Anbau und das Erfüllen feuerrechtlicher Auflagen auch das Heimatmuseum für Veranstaltungen bespielbar. „Ich als Architekt wünsche mir, dass zusammenwächst, was zusammengehört – Alt und Neu“, sagt er. Einen großen Schritt in diese Richtung bildet die Ausstellung „Historische Glaskunst – 150 Jahre Glashütte Breitenbach“ anlässlich der Gründung der Glashütte in Breitenbach vor 150 Jahren. Im 600 Jahre alten Waldeckersaal des Heimatmuseums werden einzigartige Exponate gezeigt. Die Schlierseer Glashütte gehörte zu den renommiertesten Fabriken in Bayern. Auf der anderen Seite, im neuen Anbau, stellt die junge Glaskünstlerin Louise Lang ihre Glas-Objekte aus. Wegmann freut sich besonders, dass in der Fuge zwischen den beiden Gebäuden und gleichzeitig dem Treppenhaus alte und neue Glaskunst aufeinandertreffen. „Da kommen die Jahrhunderte zusammen“, sagt Wegmann voller Vorfreude.

Sein Geheimtipp dieses Jahr sind die Drumstars: „Weil keiner weiß, was das ist“, erklärt er und lacht. Wegmann selber hat aber die Drumstars schon gesehen und war begeistert.

 

DRUM-STARS – die Percussion-Show der Extraklasse

Es wird laut, wild und unglaublich gut! In einer Percussion-Show der Extraklasse trommeln die Drumstars auf alles ein, was ihnen unter die Sticks kommt. Präzise Rhythmik auf leuchtenden LED-Drums, Wassertrommeln und Alltagsgegenständen trifft auf humorvolle Unterhaltung und mitreißende Lichteffekte. Das ist ein Spektakel für die ganze Familie! Die fünf Profi-Schlagzeuger der Drum-Stars überzeugen mit Schnelligkeit und Perfektion. Sie machen Musik, die in die Beine fährt und das Publikum europaweit begeistert. Dass das Quintett aber auch ein Gespür für leisere Töne hat, beweist es mit melodiösen Stücken auf der Marimba oder Hang. All das wird mit einer großen Portion Humor und Entertainment garniert. Das Ergebnis ist ein unvergleichliches Erlebnis für Augen und Ohren. Erleben Sie die Drum-Stars live und lassen Sie sich in die faszinierende Welt der Percussion entführen! www.kulturherbst-schliersee.de

 

Schaut doch mal in das Programm des Kulturherbstes, da ist für jeden etwas dabei. Ein Ausflug oder eine Reise nach Schliersee zu dieser Zeit ‒ im goldenen Oktober ‒ lohnt sich wirklich. Tagsüber Natur und am Abend Kultur genießen. Eine wunderbare Kombination hier in Schliersee.

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.