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Pfanniliftrennen um den Markus-Wasmeier-Pokal 2023

Wir können uns glücklich schätzen in Schliersee. Wir haben einen Doppelolympiasieger und Weltmeister im Skifahren. Sportliche Erfolge sind stark, aber heute meine ich die Begeisterung, die Markus Wasmeier mitbringt, wenn er das Pfanniliftrennen, um „seinen Markus-Wasmeier-Wanderpokal“ besucht. Mit zwei, drei Jahren hat Markus an diesem Hang selbst das Skifahren erlernt. Viele Schlierseer haben hier am Pfannilift ihre ersten Skibögerl gemacht.

 

 

Heute ist er gekommen, um die kleinen Rennfahrer anzufeuern, ihnen zuzujubeln und bei der Siegerehrung jedem Kind persönlich einen Pokal zu überreichen. Beim Pfanniliftrennen gewinnt jedes Kind einen Pokal und das monte mare Schliersee hat Gutscheine spendiert. Siegerfotos von den kleinen Skifahrern mit dem Ex-Skirennfahrer werden selbstverständlich auch gemacht. Mit „High five“ gratuliert Markus den Siegern. Spaß steht bei der Siegerehrung im Vordergrund. Schnell sind er, aber auch der Moderator vom Skiclub Schliersee, Guido, in eine Schneeballschlacht mit den Kindern verwickelt.

 

 

Skirennen sind eine Gemeinschaftsleistung

Das Skirennen veranstaltet der Skiclub Schliersee zusammen mit der Skizunft Neuhaus. Jürgen Koschyk von der Skizunft Neuhaus hat das Rennen vor mehr als 40 Jahren ins Leben gerufen. Inzwischen ist das Rennen zu einem Gemeindeskitag für alle Schlierseer Kinder geworden. Ohne Sponsoren, beispielsweise die Gemeinde Schliersee und die vielen Helferinnen und Helfer für Organisation, Aufbau und Kuchenbacken wäre das Rennen nicht möglich. Danke auch an Karl Hiermeyer von der Bergwacht für sein ehrenamtliches Engagement.

 

 

Wer Tagesbestzeit fährt, gewinnt den Markus-Wasmeier-Wanderpokal 

Rund hundert Schlierseer Kinder, Jahrgang 2012 und jünger, standen am Freitag am Pfannilift am Start und absolvierten mit viel Freude, Ehrgeiz und Motivation den Riesenslalom. Jaro Graf hat mit einer Zeit von 21.04 Sekunden ganz knapp vor Carina Seemüller mit 21.07 Sekunden die Trophäe, den Wanderpokal von Markus Wasmeier gewonnen. Alle Ergebnisse findest du hier: https://www.skiclub-schliersee.de/index.php

 

 

Tipp: Für Familien ist der Pfannilift (benannt nach den Pfanni-Werken) für einen entspannten Wintertag perfekt geeignet. Der Blick auf den Schliersee beim Skifahren ist traumhaft. Aktuelle Infos: https://www.maier-schmotz.de/skilift

 

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Der Schliersee von oben – ein unvergessliches Erlebnis

Der Traum vom Fliegen beschäftigt die Menschheit schon seit Anbeginn. Was muss es für ein Erlebnis sein, hoch über den Berggipfeln und Tälern sanft dem blauen Himmel entgegenzuschweben, unter sich den tiefblauen Schliersee. Karl Hiermeyer hat sich diesen Traum erfüllt: Er ist Gleitschirmflieger aus Leidenschaft. Wenn das Wetter es erlaubt, zieht es ihn mit seinem Gleitschirm in den Sommermonaten mindestens einmal pro Woche auf einen der Berge rund um den Schliersee.

Einer seiner Lieblingsstartplätze befindet sich kurz unterhalb des Jägerkamp-Gipfels. Der rund 1.700 Meter hohe Jägerkamp erhebt sich über dem westlichen Ufer des Sees. Zahlreiche Wanderpfade führen auf den landschaftlich eindrucksvollen Berg, manche länger, manche kürzer, aber dafür umso steiler.

Auf einem dieser kurzen und steilen Pfade, der auf halbem Weg zum Spitzingsattel abzweigt, darf ich Karl und seinen Freund und Gleitschirmkollegen Tilo Siebold nach oben begleiten, um den Abflug der beiden versierten Luftpiloten hautnah mitzuerleben.

Die Gleitschirme der beiden Männer sind in großen Rucksäcken verstaut, die jeweils zwischen 12 und 15 Kilogramm wiegen. Dennoch erreichen wir nach gut einer Stunde den markanten „Krater“ des Jägerkamp. Ein frischer Ostwind pfeift über die Bergkämme und saftig grünen Almwiesen ‒ die Aussicht ist grandios. Tief unten im Tal grüßt der Schliersee mit der Insel Wörth und seinen teilweise unverbauten Ufern, in der Ferne erahnt man die Münchner Schotterebene, über der an diesem Tag ein bläulicher Dunst liegt. Der Himmel über dem Jägerkamp dagegen präsentiert sich im schönsten Hellblau – ein idealer Flugtag, wie ich von den beiden Gleitschirmfliegern erfahre. Über dem Gipfel der Brecherspitz nebenan erspähen wir auch schon zwei Kollegen, die langsam ihre Runden drehen.

Der perfekte Startplatz ist schnell gefunden. Eine Familie mit zwei Kindern hat es sich dort bei einem Picknick gemütlich gemacht. Als Karl und Tilo ihre Ausrüstung auspacken, machen die Kinder große Augen. Da es in den oberen Luftschichten auch im Sommer empfindlich kalt werden kann, steigt Karl in einen Anzug, der ihn vor dem scharfen Wind schützen soll. Auch Handschuhe und Helm sind unerlässlich. „Aktives Fliegen“ nennt sich das. Im Prinzip folgt man der Windrichtung, doch Höhe und Kurven kann man mithilfe der verschiedenen Leinen, an denen der Schirm befestigt ist, gut beeinflussen. Bis über 3.000 Meter hoch fliegt der Gleitschirm an guten Tagen, in der Regel liegt die Flughöhe aber bei rund 1.000 Metern. „Gleitschirmflieger müssen die Thermik perfekt ausnutzen und einschätzen können“, erzählt Tilo Siebold. Auch er übt diesen Sport schon sein halbes Leben lang aus und bietet zahlenden Kunden Doppelsitzerflüge rund um den Schliersee an. Je nachdem, wo man hinfliegt, kann ein Flug schon mal sechs Stunden dauern.

Karl Hiermeyer hat sich kürzlich einen neuen Gleitschirm zugelegt, an den er sich erst noch gewöhnen muss. Deshalb dauert es ein bisschen, bis der Abflug klappt. Doch dann geht es plötzlich ganz schnell: Er läuft ein paar Meter den Hang hinunter, der Wind bauscht das ultraleichte Gewebe des Gleitschirms auf, und schon erheben sich Mann und Schirm in die Lüfte. Kurz darauf folgt Tilo. Sein Start gelingt auf Anhieb. Eine Weile folgt mein Blick den grünen und roten Schirmen meiner beiden Begleiter, bis sie sich im blauen Himmelsdunst verlieren. Ein festes Ziel hatten beide nicht, denn landen dürfen Gleitschirmflieger überall. Mir bleiben nur der Weg zurück ins Tal und der Wunsch, es den beiden irgendwann gleichzutun und den Schliersee und seine Umgebung aus der Luft zu erkunden.

 

Tilo Siebold
tilomann@gmail.com

 

Fotos: Karl Hiermeyer, Katharina Fitz

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!