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Wandern für Faule: drei Aussichtspunkte in Schliersee, die ihr ohne Anstrengung erreicht.

Wandern liegt im Trend. Und das völlig zu Recht. Durch die Täler und auf die Gipfel der Schlierseer und Spitzingseer Berge: Die Bewegung in der Natur zählt zu den schönsten Freizeitbeschäftigungen direkt vor unserer Haustür. Aber nicht jede oder jeder schafft die große alpine Klettertour. Und nicht jeden Tag bleibt Zeit für einen fünfstündigen Weg über malerische Almwiesen und zu hochaufragenden Gipfelkreuzen.

 

 

Deshalb stelle ich euch drei geniale Aussichtspunkte in Schliersee vor, die ihr mit minimalem Aufwand – in unter 30 Minuten – erreicht. Und die euch dennoch eine maximal schöne Aussicht auf unseren See und die Berge bieten. Ohne schweißtreibenden Aufstieg, aber mit sensationellem Fotopanorama.

 

Der Schlierseer Weinberg

 

Ja, tatsächlich, wer genau hinsieht, entdeckt die Weinstöcke, die diesem Hügeln mitten im Ort seinen Namen geben. Der Schlierseer Weinberg liegt gleich neben dem Rathaus und ist in gemütlichen Serpentinen zu erklimmen – für schnelle Geher in unter zehn Minuten. Wer es etwas langsamer angehen lässt, braucht vielleicht 20 Minuten bis zur Kuppe. Unterwegs laden zahlreiche Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Aussichtbestaunen ein.

 

Auf der Hälfte des Weges wartet eine wahrhaft royale Begegnung auf die Wanderer: Eine Bronzebüste von König Ludwig II. erinnert daran, dass der Märchenkönig im Jahr 1865 zu Gast in Schliersee war. Im Alter von 20 Jahren, so fanden es Historiker heraus, sei der sogenannte Märchenkönig zur Hochzeit eines Schlierseer Brautpaars an den See gereist.

 

Auf dem Hügel angekommen, genießt ihr eine wunderbare Sicht auf See und Ortskern – inklusive der gelb leuchtenden Pfarrkirche Sankt Sixtus. Zu bestaunen ist auch die kleine gotische Kapelle Sankt Georg, die Georg von Waldeck der Ältere 1350 errichten ließ.

 

Übrigens: Auf Bewegung folgt Biergarten, oder nicht? Am Fuße des Weinbergs liegt der Ratskeller Schliersee. Bayerische Schmankerl und traditionelle Wirtshauskultur erfreuen dort müde Wanderer.

 

 

Mein Fazit:

Bester Blick für den kürzesten Aufstieg

 

Adresse:

Hans-Miederer-Straße 3

83727 Schliersee

 

Link in Google Maps:

https://goo.gl/maps/LAFWPjdhizHipbiX7

 

Ratskeller Schliersee

Rathausstraße 1a

83727 Schliersee

https://www.ratskeller-schliersee.de

 

 

Die Schlierseer Hochburg

 

Keine „Burg“ mehr, aber zweifelsohne „hoch“ gelegen: Die sogenannte „Hochburg“ befindet sich etwas versteckt auf einem Hügel am Fuße des Schliersbergs. Historisch stand an diesem Platz das ehemalige Wohnhaus der Waldecker, genannt „Hochburg“. Heute erwarten euch dort eine steinerne Ruhebank sowie eine Bronzebüste des Schlierseer Kunstmalers Karl Haider.

 

Auch die Hochburg ist direkt vom Ortszentrum aus in höchstens 30 gemütlichen Gehminuten zu erreichen. Direkt hinter dem Rathaus folgt ihr der Hans-Miederer-Straße den Berg hinauf und passiert unter anderem das im Heimatstil verzierte Landhaus Radspielergasse. Zur Zeit des Waldecker-Grafen waren im Schutze der Burg die Handwerker des Ortes angesiedelt – Schneider, Schuster, Weber und Metzger.

 

Achtung, Abzweigung nicht verpassen: Bei einer Bank auf der linken Seite der Hans-Miederer-Straße folgt ihr dem gelben Wegweiser über den Musikmeister-Reil-Weg in Richtung „Hochburg“. Oben angekommen, begrüßt euch das 1921 errichtete Karl-Haider-Denkmal mit der ein wenig streng dreinblickenden Büste des Künstlers. Aus dem Schatten des baumbeschirmten Denkmals tretet ihr heraus in die Sonne – und genießt einen wunderbar wilden Blick über den ganzen Schliersee, Insel Wörth inklusive.

 

Für den Abstieg in die Ortsmitte Schliersee folgt ihr dem gelben Wegweiser – und gelangt über einen kleinen Ziehweg zum Biohof Sonnenstatter. Wer Glück hat, bekommt dort in den Morgenstunden selbst gemachten Mozzarella, Joghurt, Topfen oder Milch direkt ab Hof. Wandern macht schließlich hungrig …

 

 

Mein Fazit:

Verwunschener Aussichtspunkt mit historischem Flair

 

Adresse

Karl-Haider-Denkmal

83727 Schliersee

 

Link in Google Maps:

https://goo.gl/maps/Zx41KdZR1Tz9hPkz9

 

Biohof Sonnenstatter

Schießstättstraße 7

83727 Schliersee

http://gaestehaus-sonnenstatter.de/

 

 

Der Sonnleitenweg in Schliersee

 

Wo Berg und Tal zusammentreffen – da befindet sich dieses wunderschöne Fleckchen Erde. Der „Sonnleitenweg“ oder „Ledersberg-Rundweg“ führt über die sanften Hügel oberhalb des Schliersees und wieder zurück in den Ortskern bis zum Gasthof Terofal.

 

Los geht der circa 30-minütige Spaziergang am Minigolf Schliersee (Seestraße 23). Von dort aus folgt ihr den gelben Hinweisschildern „Sonnleitenweg“. Ihr passiert die Minigolfbahnen und gelangt auf einen baumbestandenen Weg durch weite grüne Wiesen, auf denen im Spätsommer die Kühe grasen. Am Ende des Wiesenwegs folgt ihr der Straße „Unterleiten“ – und biegt gleich nach dem Gästehaus Sonnblick links ab. Die gelben Hinweisschilder weisen euch den Weg zur „Sonnleiten“, „Ledersberg“.

 

Nach einem klitzekleinen Anstieg erreicht ihr das Plateau, auf dem gleich mehrere Bänke zum Verweilen einladen. Ein perfekter Platz, um die satten Farben der Schlierseer Spätsommerlandschaft zu genießen und Energie zu tanken.

 

Für den Abstieg in Richtung Schliersee passiert ihr das Gatter am Ende des Weges und quert eine Kuhweide. Über den Ledersberg und die Konrad-Dreher-Straße lauft ihr hinab bis zum Gasthof Terofal – und belohnt euch dort mit einem Kaltgetränk oder einer Köstlichkeit aus der Küche.

 

 

Mein Fazit:

Sonnenbeschienener Sitzplatz mit Seepanorama

 

Adresse:

Ledersberg

83727 Schliersee

 

Link zu Google Maps:

https://goo.gl/maps/93GpWyBhF3JTYFL46

 

Hotel & Gasthof Terofal

Xaver-Terofal-Platz 2

83727 Schliersee

https://hotelterofal.de

 

Ich wünsche euch viel Freude bei einem entspannten, in jeder Hinsicht aussichtsreichen Wandertag in Schliersee. Denn wie sagte schon Pippi Langstrumpf: „Faul sein ist wunderschön!“

 

 

 

Sandra Leu

Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.

 

 

 

Karl Haider ‒ ein verkannter Künstler

Der Namensgeber der Karl-Haider-Straße am nördlichen Ortsende von Schliersee war ein bayerischer Landschafts- und Porträtmaler, der seine letzten Lebensjahre in Schliersee verbrachte und dort auch seine letzte Ruhestätte fand. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Porträts „Elise Greinwald“ und die „Schlierseerin“ sowie das Gemälde mit dem Titel „Blumenwiese“.

Karl Michael Haider wurde am 6. Februar 1846 als Sohn eines Forstmeisters in Anzing geboren. Einige Jahre seiner Schulzeit verbrachte er auf einem musischen Gymnasium in München. Sein erster Berufswunsch war Sänger, doch schon bald wurde ihm seine wahre Berufung klar: Karl Haider wollte Maler werden. In einer privaten Malschule lernte er die ersten künstlerischen Grundlagen und wechselte später auf die Münchener Kunstakademie.

Schon bald lernte er dort zwei Kommilitonen kennen, die sein künstlerisches Schaffen stark prägten und beeinflussten: die Maler Hans Thoma und Wilhelm Leibl.

Der Erfolg blieb zunächst aus

Mit 29 Jahren reiste der junge Künstler nach Florenz, wo er ein Jahr verbrachte und „alte Meister“ kopierte, indem er Holzschnitte von ihren Werken anfertigte. 1876 zurück in München, ließ er sich dort als freier Maler nieder. Doch der künstlerische Erfolg ließ auf sich warten. Alle Museen und Galerien lehnte seine Bilder ab, und nur einige private Aufträge sorgten für einen kargen Lebensunterhalt. Im Jahr 1882 starb seine Ehefrau Katharina. Da Haider das Geld für die Bestattung nicht aufbringen konnte, griff ihm der Münchener Malerfürst Franz von Lenbach unter die Arme. Große Unterstützung erfuhr Haider – der mittlerweile hoch verschuldet war – auch durch seine Kollegen und Freunde aus dem Künstlerkreis um Wilhelm Leibl.

1890 heiratete Karl Haider seine zweite Ehefrau Ernestine Schwarz. Doch auch diese Verbindung erwies sich als äußerst unglücklich. Einziger Lichtblick war der gemeinsame Sohn Ernst Haider, später ein ebenso bekannter Maler wie Hubert Haider, Karl Haiders Sohn aus erster Ehe.

Umzug nach Schliersee im Jahr 1874

1874 bewilligte der Staat dem verarmten Künstler eine kleine Pension, und zwei Jahre später ließ sich Haider in Schliersee nieder. Erst zu dieser Zeit stellte sich langsam der lang ersehnte Erfolg ein. 1897 wurde sein Gemälde „Herbstabend“ auf der Münchener Internationalen Ausstellung mit einer Goldmedaille prämiert. In den folgenden Jahren reiste Haider immer wieder nach Österreich, Ungarn und Italien und verarbeitet seine dort gesammelten Eindrücke in kraftvollen Landschaftsbildern. Doch niemals vernachlässigte er seine eigentliche Passion: die Porträtmalerei. Der große Ruhm kam spät: Erst ein Jahr vor seinem Tod feierten die Münchener ihn mit einer großen Ausstellung, und die Universität Breslau verlieh ihm den Titel eines Ehrendoktors.

 

 

Karl-Haider-Denkmal hoch über dem Schliersee

Am 28. Oktober 1912 verstarb Karl Michael Haider in seiner Wahlheimat Schliersee. Sein Grabmal schuf der Bildhauer Hermann Lang. Es ist bis heute auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Sixtus zu besichtigen. Lang fertigte auch die Bronzebüste des Malers an, die hoch über dem Schliersee auf der sogenannten Hochburg, dem Standort der ehemaligen Wohnstätte des Adelsgeschlechts der Waldecker, über die großartige Landschaft wacht. Eine steinerne Bank lädt dort zum Verweilen und zum Gedenken an diesen begabten, aber lange Zeit verkannten Maler ein.

 

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!

 

 

 

Vom Mythos „Galgen von Schliersee“ zur wahren Geschichte der „Kapelle des Franz Zettl“

Vorgeschichte

In seiner Chronik „Das Buch von Schliersee“ (1951) von Michael Gasteiger lese ich auf Seite 91 vom „Hochgericht“ außerhalb des Ortes Schliersee hinter dem Hafner von Urtlbach (Mayer-Westermayer II, S. 65, dort heißt er Hofner) sowie und von einer Erhebung, auf der laut Überlieferung in grauer Vorzeit noch ein Galgen stand (diese Sichtweise ist höchstwahrscheinlich rein im Volksmund entstanden, und ihr wird heute durch verschiedene einleuchtende Tatsachen widersprochen!) und wo später an selbiger Stelle eine Kapelle errichtet worden sei. Grausig zurückversetzt in eine alte Zeit der Todesstrafe, veranlasst mich ein unerklärliches Gefühl dazu, mich auf die Suche nach der genannten Kapelle zu begeben.
In der Karl-Haider-Straße 22 werde ich schließlich fündig. Dort entdecke ich eine kleine Kapelle auf einem Privatgrundstück, von der Straße aus kaum zu erkennen, versteckt hinter wilden Bäumchen. Eine Nachbarin ist zufällig vor dem Haus und gibt mir einen Hinweis, wie ich den Grundstückseigentümer erreichen könne, aber erst einige Tage später, nämlich am 10. Oktober 2016, ergab es sich spontan, dass wir uns vor der Kapelle treffen konnten. Doch damit nahm die Geschichte eine völlig überraschende Wende!

Die Geschichte der Kapelle zu Ehren „der Lieben Frau zu Altötting“

Eigentümer Wolfgang Zettl erzählt mir vor Ort, dass die „Galgenkapelle“ von damals längst verfallen war, und zeigt auf eine Stelle einige Meter mehr links von der heutigen Kapelle.

Im Jahre 1932 gelobten sein Vater Franz Zettl und dessen Mutter „in höchster Not bei einer Wallfahrt der Lieben Frau zu Altötting den Bau einer kleinen Kapelle“, und so „errichtete die Familie im Sommer 1933 eine kleine Holzkapelle, am Kirchweihsonntag 1933, durch Hochwürden Herrn Kaplan Hufnagel, im Auftrag des Pfarrherrn von Schliersee, Geistl. Rat und Dekan Adalbert Obermayer eingeweiht“, so schrieben es Franz Zettl und Pfarrer Josef Wiedholz am 4. Oktober 1958 nieder.

In den Wirren des Zweiten Weltkrieges geriet Franz Zettl nach Kriegsende in russische Gefangenschaft nach Stalingrad, „In der größten Not gelobte ich den Bau einer größeren, gemauerten Kapelle, wenn ich wieder einigermaßen gesund die Heimat sehen darf.“ Und er wurde erhört. „Am 24. September 1947, am Tag von Maria vom Loskauf der Gefangenen wurde ich arbeitsunfähig, und am 2. Dezember wurde ich in Stalingrad verladen, zur Fahrt in die Heimat.“

1958, also elf Jahre später, ließ Franz Zettl die Holzkapelle dann abtragen und an fast der gleichen Stelle diese schöne gemauerte Kapelle errichten, vor der ich soeben staunend stehe, „entworfen von Architekt Friedl Wegmann, am 4. Oktober 1958 eingeweiht von Herrn Pfarrer Josef Wiedholz, Schliersee, aufgeopfert in einer Heiligen Messe am Abend um 18:30 Uhr“.

Spontan frage ich Wolfgang Zettl, ob sein Vater denn noch lebe. „Leider nein, er ist schon lange verstorben, am 10. Oktober 1991“, versichert mir Wolfgang, und ich notiere mir das Datum.

Wolfgang Zettl öffnet schließlich die Tür zur Kapelle, und ich blicke in einen liebevoll gestalteten Gebetsraum. Alle Gegenstände, Heiligenbilder und eine Darstellung der Schwarzen Madonna aus Altötting sind zwar Repliken von geringem materiellen Wert, doch die aufrichtige Frömmigkeit und Dankbarkeit von Franz Zettl ist für mich augenblicklich spürbar.

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„Im Altar wurde 1958 aus dem Reliquienschatz der Pfarrkirche Schliersee eine Reliquie des Heiligen Benitius eingemauert, und Sr. Gnaden der Hochwürdigste Herr Prälat und Stiftsdekan Adalbert Vogl hatte das hier ausgesetzte Muttergottesbild am uralten Heiligtum zu Altötting am 4. Oktober 1936 feierlich berührt und hochgeweiht“, so notierte es damals noch Franz Zettl.

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Wolfgang Zettl skizziert, wie die ursprüngliche „Galgenkapelle“ ‒ wie er sie nennt ‒ damals ausgesehen hat. Über dem Eingang waren drei Tonkacheln des Hafner aus Urtlbach angebracht, und im Innenraum befand sich eine figurelle Christusdarstellung eines „Christus am Ölberg“, welche mit Verfall der alten Galgenkapelle irgendwann in die Schlierseer Kirche verbracht wurde (Wolfgang und sein Bruder erinnern sich noch ‒ damals vielleicht sechs Jahre alt ‒, wie die damals noch grün und blau lackierte Statue auf einem Leiterwagen von Pfarrer Wiedholz transportiert wurde und sie dieser renovieren ließ). Eine der drei Tonkacheln findet sich noch heute im Zettl-Haus (hier wohnte früher auch Kunstmaler Karl Haider), der Kapelle gegenüber im Hauseingang eingemauert ‒ in sie hat Familie Zettl liebevoll eine Figur des Franz von Assisi eingestellt.

Danke, Familie Zettl, für diese schöne Kapelle und für den gewährten Einblick in einen Teil Ihrer Familiengeschichte! Diese Schicksalsgeschichte zeigt, wie leicht ein jeder Mensch ohnmächtig in größte Not geraten kann, dass aber fester Glaube an eine gute höhere Macht und tiefverwurzelte Heimatliebe Beistand, Durchhaltevermögen und Rettung bringen können.

Ein mysteriöser Zufall?

Nachdenklich fahre ich im Auto zurück, und auf dem Nachhauseweg geht mir das Leben des Franz Zettl noch durch den Kopf, da fällt mir auf: Was ist heute eigentlich für ein Tag? Ja ‒ heute ist der 10. Oktober 2016, und wann war gleich wieder Franz Zettl verstorben? Genau, auch an einem 10. Oktober, nämlich 1991.“ ‒ Zufall? Hat Franz Zettl ‒ der Erbauer der Kapelle ‒ seinen Sohn Wolfgang und mich an seinem Sterbetag zusammengeführt, um an seine Geschichte und die Kapelle zu erinnern? Zumindest war es wieder einmal „für einen Moment das Glück Schliersee“.

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.