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Rückblick auf den Fasching 2024 in Schliersee: Höhepunkte, Hingucker und ein fahrbares Friedhofklo

Schulumzug durch Schliersee

Spontan wurde der geplante Wintersporttag aufgrund der Schneelage in einen Faschingsumzug verwandelt und so zogen an Weiberfasching 400 Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule Schliersee durch die Straßen. Vorneweg fuhr DJ Lurchi und ließ fröhliche Musik aus zwei Lautsprechern hallen. Die Kostüm-Themen der verschiedenen Klassen reichten von „Politische Diskussion“, über „Tiere“, „Sport“ bis hin zu „Berühmte Persönlichkeiten“. Der Straßenumzug endet im Schlierseer Kurpark am Musik-Pavillon. Dort gab es Krapfen und noch mehr Musik. Die Stimmung der Schüler war auf dem Höhepunkt, als DJ Lurchi Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer und die verkleideten Lehrer auf die Bühne holte und sie Sirtaki tanzen ließ.

 

 

 

An den Firstalm Fasching anknüpfen

Am ruaßigen Freitag ging es dann im Skigebiet Spitzingsee weiter. Tomay’s Spezlwirtschaft spielte auf der Unteren Firstalm. Alle Kellnerinnen und Kellner waren verkleidet und die Stimmung war gut. Die Songzeile “Auffe aufn Berg und oba mit de Ski / eine in die Hüttn und die Hände in die Höh!” spukt mir noch immer im Kopf herum. Bevor am Abend zum Nachtskilauf ein DJ an der Lyra-Alm Schirmbar auflegte, wurden die Hingucker, sprich die schönsten Kostüme, prämiert.

 

 

 

Flower-Power an Rosenmontag

Am Rosenmontag ab 14:00 Uhr hieß es bei Krapfen und Freibier von Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer am Bahnhofsvorplatz: Flower-Power! Es spielte die Kapelle Fürchterlich, ein Ensemble der Schlierseer Blasmusik, das absichtlich die Töne nicht trifft. Der Frauenbund Schliersee und die Schlierseer Plattler waren jeweils mit einem kleinen Handwagen gekommen. Die Damen des Schlierseer Frauenbundes, verkleidet als Klofrauen und ausgestattet mit Putzmittel, Toilettenpapier und Schnaps, präsentierten mir stolz ihr „fahrbares FriedhofsclOO“. Gerichtet war der „Wunsch für eine Toilette an der Kirche“ an Pfarrer Hans Sinseder, der ebenfalls mitfeierte und sogar verkleidet war. Um 15:00 Uhr machten sich die Hippies und Blümchen auf den Weg zum Sportheim des TSV Schliersee. Dort legte DJ Lurchi auf. Danke an die Crachia Hausham für den Besuch mit grandiosen Tanzeinlagen. In der Bar wurde bis spät in die Nacht ausgelassen weitergefeiert. Es war ein Fest!

 

 

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Faschingsgaudi 2024 in Schliersee

Ein Blick in die Schlierseer Chronik: „Freude am ,Maschkera geh‘ wurzelte schon immer tief im Herzen der Menschen des Bayerischen Oberlandes. Aber bei uns gibt es etwas ganz Besonderes: den berühmten Skifasching auf den Firstalmen am Spitzingsee. Tausende maskierte Skifahrer und oft über zehntausend Zuschauer und Gäste zieht es alljährlich am Faschingssonntag in die Berge am Spitzingsee …“

 

Das war einmal. 1930 gab es keine Lifte und Bergbahnen und man kam mit dem Zug von München und stieg schon im Faschingsgwand hinauf zu den Firstalmen. Am Anfang von Einheimischen ein wenig belächelt, wurde der Firstalmfasching zu einer europäischen Attraktion. Nachdem der Fasching am Spitzingsee in den vergangenen Jahren etwas eingeschlafen war, starteten die Alpenbahnen Spitzingsee zusammen mit der Gastronomiefamilie Votteler 2023 mit einer Wiederbelebung einer Faschingsgaudi am Faschingsfreitag (Ruassiger Freitag). Und es war ein echter Erfolg. Heuer knüpfen sie noch ein bisschen mehr an den historischen Firstalmfasching an. Am 9. Februar 2024 (Freitag) spielt von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr Tomay’s Spezlwirtschaft an der Unteren First. Ausschankende ist um 16:00 Uhr. Im Anschluss wird an der Lyra-Alm-Schirmbar mit DJ Tomay weitergefeiert. Kostümprämierung mit attraktiven Preisen ist um 17:30 Uhr. Maskierte erhalten an diesem Tag einen ermäßigten Skipass. Zusätzlich findet ein Nachtskilauf statt.

 

Bald ist es wieder so weit: Es wird Zeit, die Kostüme aus dem Schrank zu holen!

Die legendären Faschingsbälle im Schlierseer Bauerntheater wurden nach dem Krieg veranstaltet, aber seit den 1950er-Jahren wurde es immer schwieriger, so etwas auf die Beine zu stellen. „Weil die Jungen nimmer narrisch sein können“, steht in der Schlierseer Chronik.

 

Ganz so stimmt das aber nicht: Seit 2018 hat die Gemeinde Schliersee wieder ein buntes Faschingstreiben am Bahnhofvorplatz ins Leben gerufen. Das Motto heuer am Rosenmontag ab 14:00 Uhr lautet „Flower Power“. Es spielt die Kapelle Fürchterlich. Um 15:00 Uhr geht die Feier nach einem kleinen Umzug durch Schliersee im TSV Sportheim in Schliersee weiter. Um 17:30 Uhr wird die Crachia Hausham mit Prinzenpaar und Fanfarenzug erwartet. Freu dich auf Barbetrieb und Oldie-Musik.

 

 

 

Ein kleiner Auszug an Faschingsveranstaltungen in Schliersee 2024

9. Februar 2024: Pfarrfasching in Neuhaus 20:00 Uhr Eintritt 5 Euro – es spielen Andi’s Garagenband und VUI Z’LAUT

9. Februar 2024: „Ruassiger Freitag“ – Faschingsgaudi im Skigebiet Spitzingsee

10. Februar 2024: Er und Sie kegeln in der Gschwandbachalm

12. Februar 2024: Flower-Power-Fasching – 14:00 Uhr am Bahnhofsvorplatz und ab 15:00 Uhr am TSV Sportheim

13. Februar 2024: Märchenspaziergang mit Ursula Weber – „Eine Faschingsreise um die Welt!“

13. Februar 2024: Kinderfasching im Pfarrsaal – St. Sixtus ab 14:00 Uhr, ab etwa 17:00 Uhr Teenie-Fasching + Ministranten-Fasching bis etwa 22:00 Uhr

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Völlig losgelöst: Spaciger Fasching am Rosenmontag in Schliersee

Astronauten, Schlierseer vom anderen Stern, Aliens, spacige Gestalten aus fremden Galaxien, Spacegirls, aber ich denke auch ein echter Mitarbeiter der NASA und Grinch versammelten sich am Rosenmontag auf dem Bahnhofsplatz in Schliersee. Um 14:00 Uhr zapfte Schliersees zweiter Bürgermeister Peter Sprenger das 50 Liter Holzfass an, das Franz Schnitzenbaumer als Einstieg in die galaktische Weltraumparty gespendet hatte.

 

 

Danke an die Kapelle Fürchterlich

 

 

Immer mehr feierlustige außerirdische Gestalten versammelten sich am Schlierseer Bahnhofsplatz. Die Kapelle Fürchterlich unterhielt die Narren bestens mit ihrem „schrägen Sound“. Das Wetter hätte besser nicht sein können. Entsprechend schnell war das Bierfass leergetrunken und die Schlierseer Faschingsnarren zogen als kleiner Umzug, angeführt von der Kapelle Fürchterlich durchs Wohngebiet zum Sportheim des TSV Schliersee. Die Kinder vergnügten sich auf dem Spielplatz und die Großen versammelten sich auf der Tanzfläche und genossen den Tag bei frühlingshaften Temperaturen, mit Bier und spaciger Musik. Reiner Pertl führte mit seiner Moderation durch den Tag und kümmerte sich um die Musikauswahl, aber auch die Kapelle Fürchterlich spielte nochmal auf.

 

 

Danke an die Crachia Hausham für den sensationellen Auftritt

 

 

Um 18:00 Uhr besuchte die Crachia Hausham die Schlierseer Weltraumparty. Auch das Prinzenpaar Prinz Anton II. und Prinzessin Sophie II. gaben sich die Ehre. Darüber freuten sich die Schlierseer natürlich besonders. Schließlich ist Prinz Toni ein waschechter Schlierseer. Prinzessin Sophie lobte die Schlierseer Faschingsveranstaltung: „Ich finde es total schön, dass sich jemand traut, in der jetzigen Zeit, etwas Neues aufzuziehen. Die Faschingsbälle werden immer weniger und es ist total cool, wenn da echt mal wieder etwas Neues auf die Füße gestellt wird. Umso mehr freuen wir uns, dass wir dabei sein dürfen!“, sagte sie. Die Garde-Mädels, das Prinzenpaar und der Fanfarenzug traten unter riesigem Applaus auf. Die Feier ging bis in die späten Abendstunden (Okay – eher länger).

 

 

Danke für diesen begeisternden Rosenmontag in Schliersee!

Wir freuen uns schon alle auf das nächste Jahr. Danke an den TSV Schliersee, besonders an Hubert – aber auch an die Gäste-Information, besonders Mathias, Reiner und Simon für das viele Engagement (bereits seit 2019) in Schliersee am Rosenmontag wieder eine Faschingsveranstaltung zu etablieren. Und Danke an alle, die diese Veranstaltung ermöglicht haben, nicht zuletzt die bunten spacigen Gestalten.

Sehr gelungen!!!

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Spaciger Fasching in Schliersee am Rosenmontag: Fünf ausgewählte Faschingsveranstaltungen für dich

Der legendäre Firstalmfasching am Spitzingsee war früher der Treffpunkt für Narren auf der Piste im Oberland. Tausende maskierte Skifahrer und oft weit über 10.000 Zuschauer zog es alljährlich am Faschingssonntag in die Berge am Spitzingsee. Das bunte Treiben der Skifahrer entwickelte sich um 1930 aus einer kleinen Freundesgruppe um den Gastwirt Willy Finsterlin, der in Fischhausen das Hotel Finsterlin betrieb. Lifte und Bergbahnen gab es damals noch nicht. Man kam maskiert mit dem Zug aus München und stieg zu Fuß zu den Firstalmen auf. (Quelle: Chronik Schliersee 779–1979) Der Firstalmfasching ist einer der ältesten Ski-Faschings in Oberbayern, dessen Höhepunkt ein großes Schlittenrennen war. Wer einen Blick zurück machen möchte, wird hier fündig: Unter unserem Himmel | Dokumentation : Damals im Narrentreiben (br.de)  (ab Minute 39:00 geht’s rauf an den Spitzingsee)

Auch wenn der traditionelle Skifasching am Spitzingsee der Vergangenheit angehört, können Faschings-Fans in Schliersee durchaus auf ihre Kosten kommen.

 

Ich habe für dich fünf ausgewählte Veranstaltungen zusammengestellt:

#1 Von Frauenbund und Seniorenkreis: Faschingskranzl – 08. Februar 2023 um 14:30 Uhr im Pfarrheim Schliersee

Der Frauenbund Schliersee und der Seniorenkreis Schliersee laden zum gemütlichen Faschingskranzl ein. Es spielt die Huabaoim Musi und die Kinderprinzengarde Crachia Hausham tritt auf.

 

#2 Für Skifahrer: Rußiger Freitag, 17. Februar 2023, im Skigebiet Spitzingsee

Dieses Jahr wollen die Alpenbahnen Spitzingsee (https://www.alpenbahnen-spitzingsee.de/winter/) mit einem neuen Konzept an alte Zeiten anknüpfen. Im gesamten Skigebiet Spitzingsee findet am „Rußigen Freitag“ (Faschingsfreitag) eine Faschingsgaudi mit vielen Aktionen statt. Abends wird das Flutlicht eingeschaltet: Nachtskifahren mit DJ an der Schirmbar an der Talstation der Stümpflingbahn. Näheres dazu bald hier im Schliersee Magazin!

 

#3 Für Familien: Im Forum der Vitalwelt am Faschingssamstag, 18. Februar 2023

Für alle Familien veranstaltet der Förderverein „Kinder in Schliersee“ (https://www.kinder-in-schliersee.de/) am Faschingssamstag von 14:00 bis 17:00 Uhr einen Kinderfasching im Forum der Vitalwelt. Es treten die Gardemäuse der Crachia Hausham auf und Zauberer Max wird auch dort sein. Eintritt: Erwachsene 2,50 Euro und Kinder 1,50 Euro

 

#4 Für alle, die abheben wollen: mit den Schlierseer Vereinen – Rosenmontag, 20. Februar 2023, ab 14:00 Uhr am Bahnhofsvorplatz

Heuer begeben sich die Schlierseer am Rosenmontag auf eine Zeitreise ins Weltall. Es wird spacig in Schliersee! Weltraumreisende aus verschiedenen Universen feiern ab 14:00 Uhr am Bahnhofsplatz mit Krapfen, Freibier von Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer und Musik von der Kapelle Fürchterlich. In einem kleinen Umzug zieht die außerirdische Gesellschaft gegen 15:00 Uhr vom Bahnhof zum neuen Sportheim des TSV Schliersee und feiert dort die Weltraumparty gemeinsam weiter. https://www.tegernsee-schliersee.de/e-waldecker-fasching-ja-so-warns-de-oidn-rittersleit Die Schlierseer Vereine freuen sich auf dich!

 

#5 Im Märchenland: Ein Faschingsspaziergang mit Ursula Weber

Am Faschingsdienstag spaziert die Märchenerzählerin Ursula Weber mit dir und deinen Kindern durch Schliersee. Für maskierte Kinder gibt es eine Extra-Überraschung! Melde dich bitte vorher in der Gäste-Information Schliersee an. Mit Schlierseer Gästekarte kostenlos. https://www.tegernsee-schliersee.de/e-maerchenspaziergaenge-fuer-familien-1

 

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Brunnenfest der Schlierseer Blasmusik

Am 06. August 2022 veranstaltet die Schlierseer Blasmusik ihr jährliches Brunnenfest am Musikantenbrunnen.

 

 

Seit 34 Jahren steht er nun schon im Ortszentrum von Schliersee, der unermüdliche Musikant mit der Tuba auf dem Musikantenbrunnen vorm Bot Mair, dem heutigen Taxi Huber. Den Brunnen zu Ehren der Blasmusikanten hat einst Florian Huber gestiftet, zur Einweihung spielte damals die Kapelle Fürchterlich. Die ist inzwischen zur Schlierseer Blasmusik geworden und nimmt den Brunnen noch immer jedes Jahr zum Anlass, beim jährlichen Brunnenfest mit den Schlierseern und Gästen im Ort zu feiern. Nach zwei Jahren ohne Brunnenfest freuen sich die Schlierseer Musiker ganz besonders auf ihr gemütliches Fest.

 

Buntes musikalisches Festprogramm und echte bayerische Gemütlichkeit

Um 11 Uhr geht es los mit einem gemütlichen Frühschoppen mit der Schlierseer Blasmusik unter der Leitung von Wolfgang Mundel. Ab 13 Uhr spielen die Leitzachkrainer aus Seeshaupt. Am Nachmittag treten die Schlierseer Trachtler und die Goaßlschnalzer auf. Gespielt wird „openend“ mit der Schlierseer Blasmusik ab 18 Uhr. Lass dich verwöhnen von der Schlierseer Blasmusik: Es werden kühle Getränke ausgeschenkt und es wird gegrillt: Bayerische Schmankerl, wie Grillfleisch, Würstl, frisch gedrehter Radi, Kaas, Steckerlfisch und eine Riesengaudi. Das Fest findet am Musikantenbrunnen in Schliersee statt. Genieß einen wunderschönen musikalischen Tag mit der Schlierseer Blasmusik für einen guten Zweck. Der Reinerlös kommt der Nachwuchsarbeit der Schlierseer Blasmusik zugute.

Du möchtest Mitglied der Schlierseer Blasmusik werden? http://www.schlierseer-blasmusik.de/Nachwuchs.6.0.html

 

Was? Brunnenfest der Schlierseer Blasmusik beim Bot Mair / Taxi Huber

Wo? Lautererstr. 11, 83727 Schliersee

Wann? 06. August 2022 ab 11 Uhr

 

 

Das Brunnenfest am Schlierseer Musikantenbrunnen ist unweit vom Schlierseer Bahnhof, daher empfiehlt es sich mit der BRB anzureisen.

 

ACHTUNG: Im August, bis voraussichtlich (!) 19. oder 26.August 2022, ist die Bundesstraße zwischen Schliersee und Hausham wegen einer Baustelle in Hausham komplett gesperrt. Nutze die Möglichkeit mit der BRB anzureisen. Du kannst auch in Hausham oder Miesbach parken und nach Schliersee laufen oder wandern. Perfekt ist eine Fahrt mit dem (E)-Bike beispielsweise von Holzkirchen auf dem Münchner Wasserweg. Die Umleitung für den Autoverkehr führt durchs Leitzachtal.

Aktuelle Entwicklung der Baustelle in Hausham: https://www.hausham.de/de/neuigkeiten/aktuelles

Auch die BRB hat in der Zeit eine kleine Fahrplanänderung: fahrplanabweichungen-munchen-hbf-bayrischzell-von-25-07-19-08-2022.pdf (transdev.de)

 

 

 

Judith Weber

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Waldecker Fasching in Schliersee – Ja so warns, de oidn Rittersleit

Rosenmontag, 24. Februar 2020 ab 14:00 Uhr

am Bahnhofsplatz und ab etwa 15.15 Uhr im Schlierseer Kurpark

 

Im Fasching begeben sich die Schlierseer dieses Jahr auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Schon Ende des 13. Jahrhunderts errichteten die Waldecker die Burg Hohenwaldeck, von der heute noch Mauerreste zu bestaunen sind. Für mich war es ein Riesenspaß, als Ritter verkleidet einen kurzen Film zu drehen.

 

 

Unter dem Motto „Ja so warns, de oidn Rittersleit“ treffen sich alle Ritter um 14:00 Uhr am Schlierseer Bahnhof. Hier werden keine Schlachten geschlagen, stattdessen wird mit viel Gaudi ausgelassen gefeiert. Die Narren können sich schon jetzt auf ein Fass Freibier freuen – spendiert von Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer. Die ersten 100 Maschkera werden zusätzlich mit einem Faschingskrapfen verwöhnt, und die Kapelle „Fürchterlich“ sorgt für ausgelassene Stimmung. In einem kleinen Umzug ziehen die Ritter um 15:00 Uhr vom Bahnhof in den Kurpark zum Musikpavillon, wo gemeinsam weitergefeiert wird. Für den Barbetrieb und das leibliche Wohl ist, wie auch bei der Wintersonnwendfeier und an Silvester, das eingespielte Team der Schlierseer Fußballer und der Gäste-Information Schliersee verantwortlich. Der Erlös kommt zu 100 % dem TSV Schliersee für die Fertigstellung des neuen Vereinsheims zugute. Also, liebe Schlierseer, poliert eure Schwerter und Helme, holt eure Ritterrüstung vom Speicher, füllt eure Kelche und lasst uns feiern!

Tipp: Am unsinnigen Donnerstag bekommst du in der Gäste-Information Schliersee einen Faschingskrapfen zur Einstimmung auf die närrische Zeit. Solange der Vorrat reicht.

 

 

Weitere Faschingsveranstaltungen

 

01. Februar 2020 Rock meets Fasching

Glaspalast Neuhaus

Rock meets Fasching, Andi’s Garage Band & Vuizlaud (Eintritt 6 Euro)

19:30 – 22:30 Uhr Pfarrheim St. Josef, Neuhaus

 

16. Februar 2020 14:00 – 17:00 Uhr Forum der Vitalwelt

Kinderfasching mit Clown Rudolfo

Willkommen im Märchenwald

Kaffee, Kuchen und Cocktails | Auftritt der „Crachia Gardemäuse“ mit Prinzenpaar

Eintritt Erwachsene: 2,50 Euro und Kinder 1,50 Euro

Veranstalter: Förderverein Kinder in Schliersee e.V.

 

19. Februar 2020 NNT Neuhauser Nachmittagstreff: Faschingskranzl “Narrische Zeit”

15:00 – 18:00 Uhr Pfarrheim St. Josef, Neuhaus

 

25. Februar 2020 Faschingskränzchen in geselliger Runde mit Kaffee und Kuchen (Unkostenbeitrag 3 Euro) Faschingskranzl des Katholischen Frauenbundes – Gäste sind herzlich willkommen!

14:00 – 18:00 Café Jennerwein, Schliersee

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Blasmusik goes Rock – 15. August 2018

„Music“ (von John Miles): Unser Posaunist lässt sein grenzenloses Gefühl, seinen überwältigten Geist, ja, sein ganzes Dasein in diesem Solo-Eingang durch sein Instrument tröpfeln. „Music was my first love …“. Und ich denke mir: Ja, da ist es wieder, dieses angenehm leichte Kräuseln im Nacken angesichts der harmonischen Klänge und dem sphärischen Teppich der Holzbläser auf dem stabilen Fundament der Bässe mit andächtiger Teilnahme der sonst auch schon mal deftigen Rhythmusgruppe.

Nein, ich stehe nicht unter verbotenen Drogen – ich befinde mich auf einer Probe zum diesjährigen „Blasmusik goes Rock“ der Schlierseer Blasmusik – Vorbereitung für den großen Auftritt am 15. August 2018 20:00 Uhr im Festzelt am Waldfestplatz.

Ich fühle mich in eine Zeit zurückversetzt, in der mein Vater Rockmusik noch mit stark pigmentierten Menschen aus Afrika in Verbindung brachte, als wir in spärlich beleuchteten Partykellern erste Knutschversuche unternahmen, begleitet von „heißer“ Musik tendenziell überforderter Kassettenrecorder.

Inzwischen schreiben wir allerdings das Jahr 2018 und proben im nigelnagelneuen wohlriechenden und akustisch hoch optimierten geräumigen Saal im neuen Anbau des Heimatmuseums. Wir, das sind die Schlierseer Blasmusiker – einst entstanden aus Musikanten, die sich durchaus selbstkritisch „Kapelle Fürchterlich“ nannten. Polka, Marsch, Landler, konzertante und unterhaltende Blasmusik „unplugged“ sind unser normales Metier, dennoch ist dies nicht unser erster Ausflug in die Welt der Rockmusik ‒ mit „Blasmusik goes Rock“ werden wir heuer nach zwei Auftritten in den vergangenen Jahren erneut zu Wiederholungstätern.

Zurück zur Probe.

Unser Tubist stülpt seine Lungen energisch in sein Instrument, sorgt für die Klangfülle in den niedrigeren Frequenzen mit Unterstützung jener der Rockmusik eigenen Rhythmen – alles analog nur mit der urbayerischen Kraft und Körperbeherrschung, die das größte Instrument der Blasmusik verlangt. Unser Tubist ist echt cool, der coolste eigentlich, und einfach immer cool, es sei denn, er regt sich auf, weil wieder jemand mit der Pünktlichkeit suboptimal umgegangen ist oder er Dinge einfach nur für enorm verbesserungswürdig hält.

Ich zupfe an der Bassgitarre rum, wenn wir Rockmusik machen, habe oft der Tuba ähnliche Sequenzen und dabei die Macht des Volume-Reglers an meinem Verstärker, mit dem ich meinen armen Mitstreiter gefühlt locker durch die Wand blasen könnte. Doch das lasse ich dem Gesamtklangbild und meiner Herkunft geschuldet lieber. Schließlich bin ich des Bayerischen im Wesentlichen nur hörend mächtig, sie lassen mich aber trotzdem mitspielen – solange ich’s Maul nicht aufreiße … und als Bayer verkleidet, habe ich durchaus bayerische Körperdimensionen und entsprechend inspirierte Optik. Und diese Rockmusik … eigentlich bin ich ja ein Headbanger, der sich lediglich durch spärlich schütteres Resthaar auf dem Kopf zurückhält und sich nicht blamieren mag.

Richtig „sauguad“ hätte ich ja gefunden, wenn wir wie üblich in Lederhosen und Dirndln gerockmusikt hätten, aber die Mehrheit hat sich für Jeans und T-Shirts entschieden – eigens gestaltet und erstellt für unsere Rockmusik-Events ‒ mit einer von heißer Musik angekokelten Gitarre mit rauchender Trompete hinten (oder vorn, wenn man das T-Shirt andersherum anzieht) und dem flambierten Logo der Schlierseer Blasmusik auf der anderen Seite. Das Tollste daran ist, dass ich anscheinend immer noch dieselbe Größe trage wie in meiner Jugend, als ich noch keinen „mittleren Ring“ hatte, nur halt mit ein paar „X“ davor.

„Smoke on the water“ & Co. … unser Gitarrist ist einfach begnadet ‒ satte Licks (Solo-Läufe) mit der Präzision einer Nähmaschine und der Perfektion eines Feinmechanikers. Seine Finger nageln über das Griffbrett, verbiegen sich zu Griffen, zu Akkorden, die man in der einschlägigen Literatur nur auf den ganz hinteren Seiten findet … sicher ein großes Vorbild und Inspiration für die Kollegen von ACDC, Queen usw. in Songs wie „Highway to Hell“, „I love rock and roll“, „Jump“, „Final Countdown“, „Satisfaction“, „Whatever you want …“ . Und er ist schön laut, wie sich das für Rockmusik gelegentlich gehört. Ich weiß nicht, ob er insgeheim auch ein Headbanger ist …

Keyboard – ich nenne es tief in meinem Inneren „das rote Ding“ – unsagbar viele Knöpfe, weiße und schwarze Tasten, dahinter ein Schwabe, der sich sonst bei uns am 1. Tenorhorn vergnügt. Er darf bei uns mitspielen, obwohl auch Schwaben eigentlich als sicheres Herkunftsland gilt. Seine Soli bei „Jump“ und Konsorten gelten als legendär, seine Begleitung in anderen Passagen als beglückend. Er wird wahrscheinlich aus Sparsamkeitsgründen kein Headbanger sein …

Die drei von der Rhythmusgruppe … starke Oberarme und fingerfertige Füße, die Aggression im Kampf mit Becken und Trommeln, die Sensibilität, einem mit Wumms den richtigen Drive, die Beats um die Ohren zu schlagen. Es werden noch Wetten angenommen, ob sie insgeheim alle drei Headbanger sind, obwohl ich bei einem skeptisch bin, weil ihm sein Kopfhaar komplett ins Gesicht abgerutscht zu sein scheint.

Als Trompeter gehört man mit Sicherheit stets auch zur erotischen Komponente eines jeden Blasorchesters, so auch bei unserer Rockmusik das sogenannte hohe Blech, das sich mit Präsenz und Kraft in Höhen begibt, die sonst nur noch Reinhold Messner ohne künstlichen Sauerstoff erreichen könnte. Unser Dirigent bezeichnet sie schon mal liebevoll als Vuvuzela-Truppe und vertritt gelegentlich die Theorie, dass häufiges und auch häusliches Üben Schwere und Anzahl von Spielfehlern stark zu vermindern in der Lage sei. Ob das womöglich demografische Konsequenzen für Schliersee haben könnte, soll an dieser Stelle nicht weiter untersucht werden. Einer der Trompeter – der, der links direkt neben Schlagzeug und Bassgitarre platziert wurde ‒ pflegt, sein rechtes Ohr mit einem weit überstehenden Papierpfropfen ‒ gefertigt aus einem wohl obsoleten Notenblatt ‒ zu bestücken, wohl damit ihm die Geräuschkulisse nicht seine Zahnspange raushaut. Oder die Musik hängt ihm einfach nur zum Ohr raus – sicher kein Headbanger …

Hörner und Posaunen – für den Rocksound unverzichtbar, die akustische und optische Elite von „Blasmusik goes Rock“. Alles Headbanger, die es nur selbst noch nicht wissen …

Ein Großteil der Klarinetten-Abteilung hat extrem aufgerüstet und sich mit Saxophonen bewaffnet. Groove, Swing, Jazz und vor allem Rockiges … ein kompletter Saxophonsatz (ohne Sopran allerdings, wohl weil Sopran-Saxophonisten zumeist einsam leben). Daneben Klarinetten und Querflöten in weiblicher Überzahl – alle schon haartechnisch mit Potenzial zum Headbangen …

„Simply the best“ … unser Dirigent, elfengleich, hochsensibel, korrekt, herrisch, aufmunternd, Leader of the Gang … man sieht, wie er mitgeht und seinen ganzen Körper Tina-Turner-like bewegt. Bissl blasser als das Vorbild … Minirock steht ihm überhaupt nicht. [Das Bild bringt ihr bestimmt so bald nicht wieder aus eurem Kopf.] Und Headbangen kommt für ihn nicht infrage, weil seine Schäfchen sonst Unsinn anstellen könnten. Obwohl …

 

Was mir an den Proben auffällt, ist der Spaß, den alle dabei haben, Lust, Konzentration, Leidenschaft ‒ von Jung bis Alt (14–80 Jahre), die Jungen so alt … wie ich damals, als ich noch jung war. Es scheint so, als würde der eigentliche Auftritt am 15. August dem Spaß auf dem Weg dahin – ob mühsam oder nicht – dann noch das letzte Krönchen aufsetzen.

Ihr könnt an unserem Spaß teilhaben, mit dabei sein, einmal davon euren Kindern erzählen, wenn es euch gelingt, euch den 15. August 2018 abends freizuhalten und noch Karten zu ergattern oder bei der Gäste-Information Schliersee in der Vitalwelt].

Ihr dürft gern Stofftierchen oder Ähnliches mitbringen und sachte auf die Bühne werfen, wenn es euch gefällt. Von Ohnmachtsanfällen, Kinderwunsch etc. bitten wir, abzusehen. Headbangen bei moderatem Alkoholkonsum ist ausdrücklich erlaubt.

 

 

„Music was my first love … and it will be my last …“

Sehen wir uns am 15. August??

 

 

Karl Bergkemper

Begeisterter Schlierseer, Musiker und Internet-Schraubenzieher. Der technisch orientierte "Beutebayer" der Redaktion - immer für Ideen zu haben, die Schliersee weiterbringen

 

 

 

“Rock meets Landler” – die Schlierseer Blasmusik wird 25!

Was haben Rockmusik und bayerische Blasmusik gemeinsam? Auf den ersten Blick gar nichts. Falsch! Die Schlierseer Blasmusik kann nämlich beides: traditionelle bayerische Volksmusik und fetzige Rockklassiker aus allen Jahrzehnten.

Seit 25 Jahren begeistert die Schlierseer Blasmusik  ihre einheimischen und auswärtigen Fans. Der „halbrunde“ Geburtstag dieser Schlierseer Institution wird deshalb gebührend gefeiert: Unter anderem mit dem Special Concert „Blasmusik goes Rock“ am 15. August im Festzelt des Schlierseer Skiclubs. „Des is scho a Herausforderung“, sagt Tom Mühlbauer. Er spielt Trompete und ist von Anfang an Mitglied dieser eigenwilligen Musikertruppe. Bei voller Besetzung bringen 38 Musiker mit Klarinette, Flöte, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Waldhorn, Tuba und Saxophon bei ihren rund 40 Auftritten pro Jahr die Säle und Festzelte im Oberland zum Beben. Für kleinere Einsätze, wie bei Hochzeiten, Geburtstagen oder Beerdigungen, haben sich einige der Musiker zur „Tanzlmusi“, zur „Jackl-Musi“ und zur „Mesner-Alm-Musi“ zusammengefunden.

Einen Eindruck der musikalischen Bandbreite dieser aus professionellen Musikern und Amateuren bunt zusammengewürfelten Blaskapelle durfte ich mir bei einer Probe machen. Tom Mühlbauer und der Musikmeister Wolfgang Mundel hatten mich dazu eingeladen. Noch probt die Kapelle in den Räumen der ehemaligen Schule in Schliersee, doch im Sommer steht der Umzug in den neuen Anbau des Heimatmuseums in direkter Nachbarschaft an.

 

 

Ein „voglwuida Haufen“

Während mir Tom die Gründungsgeschichte des Vereins erzählt, trudeln langsam die ersten Musiker ein. „Mir san a voglwuida  Haufen“, bemerkt Tom, und wenn ich mir die Eintreffenden so anschaue, scheint es der Wahrheit zu entsprechen. Von der jungen, blonden Querflötistin mit den coolen Sneakern bis hin zu dem mit Schafswollstrickjacke bekleideten Urbayern in Birkenstock-Sandalen ist alles da. Das älteste Mitglied ist über 80 Jahre, das jüngste 14 Jahre alt. Lauter Einheimische, wie ich von Tom erfahre. Doch nein, das stimmt nicht ganz: Seit drei Jahren ist Michael Saur aus Göppingen bei Stuttgart dabei. Ein Schwabe? Bei der Blaskapelle Schliersee? „Ich war ein Studienkollege von Wolfgang Mundel, und er hat mich irgendwann zum Mitspielen überredet“, klärt mich der Württemberger auf. Er ist so begeistert, dass er fast regelmäßig die dreistündige Fahrt von Göppingen nach Schliersee auf sich nimmt, um bei Proben und Auftritten mit seinem Tenorhorn dabei zu sein. „Diese Blaskapelle ist einfach etwas Besonderes“, schwärmt er und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Disziplin haben sie gar nicht, aber in dem Moment, wo sie auf der Bühne stehen, sind sie voll da.“ Das klingt sympathisch.

Mittlerweile sind alle Teilnehmer der Probe eingetroffen, die Instrumente gestimmt, die Neuigkeiten ausgetauscht ‒ und es kann losgehen. Als die ersten Takte erklingen, erkenne ich den Song sofort: „Symply the best“ von Tina Turner. Mir bleibt die Spucke weg. Nun verstehe ich, was der schwäbische Hornist ausdrücken wollte. 38 Musiker, die rein äußerlich so gar nicht zueinander passen wollen, sind beim Zusammenspiel eine Wucht. Der nachfolgende Landler gelingt ebenso perfekt, und seine eingängige Melodie geht mir ins Ohr.

 

Die Geburt der „Kapelle Fürchterlich“

Es gab aber auch mal Zeiten schräger Töne. Im Januar 1974 kam der Schlierseer Hermann Leitner auf die Idee, eine Kapelle aus Mitgliedern des örtlichen Turnvereins für Auftritte bei Deutschen Turnsportfesten zusammenzustellen. Allerdings stellte sich bald heraus, dass Turner nicht unbedingt herausragende Musiker sind. Deshalb war der passende Bandname bald gefunden: „Kapelle Fürchterlich“.

Doch die Schlierseer nahmen‘s mit Humor, und die „Kapelle Fürchterlich“ wurde über viele Jahrzehnte zur Kult-Combo. So mancher Firstalm-Fasching dürfte den Besuchern hauptsächlich wegen der musikalischen Umrahmung durch die „Kapelle Fürchterlich“ in Erinnerung bleiben. Über die Kapelle und ihre Erlebnisse kursieren allerlei skurrile Anekdoten. Wolfgang Mundel erinnert sich an eine Begebenheit in Spanien: „Wir waren in Ciudad Real, der Hauptstadt der Region La Mancha eingeladen, um dort auf einem Faschingsball zu spielen. Spätnachts beschloss einer von uns, der Statue des Don Quichotte, die dort auf dem Marktplatz steht, seinen Scheibling (bayerischer Trachtenhut) aufzusetzen. Als er ihn am nächsten Tag holen wollte, war der Hut verschwunden. Dank des beherzten Einsatzes des Polizeichefs, der mit uns gefeiert hatte, fanden der Scheibling und sein Besitzer aber wieder zusammen.“

 

 

Der Firstalm-Fasching und seine Folgen

Und wie war das noch mal mit der Trommel und dem Firstalmfasching, Herr Mundel? „Das ist einmal beim Heimgang passiert. Da hat sich bei einem Boxenstopp am Drei-Tannen-Lift die große Trommel selbstständig gemacht, ist den Berg runtergerollt und im Tiefschnee versunken. Am Ende lagen beide im Schnee: Trommel und Trommler.“

Bald darauf waren die Tage der „Kapelle Fürchterlich“ gezählt: Im Jahr 1988 sollte die Truppe das 100-jährige Gründungsjubiläum des Schlierseer Trachtenvereins gestalten. Aus diesem Anlass gründete der Dirigent Hermann Leitner zusammen mit den Musikern kurzerhand die „seriösere“ Schlierseer Blasmusik. Damit waren Name und Programm der legendären „Kapelle Fürchterlich“ Geschichte.

 

Nachwuchsförderung steht hoch im Kurs

Damals wie heute stehen bei aller Gaudi jedoch immer die Musik und das Musizieren im Vordergrund. Die Mitglieder sind mit Leidenschaft, Engagement und Herzblut dabei, und der 1993 gegründete Verein „Schlierseer Blasmusik e. V.“ scheut in punkto Nachwuchsförderung keine Kosten und Mühen. Die Blaskapelle Schliersee unterhält in Kooperation mit der Musikschule Schlierach-Leitzachtal eine eigene Bläserklasse und wirbt regelmäßig in den Grundschule der Umgebung für musikalische Erziehung.

 

 

Doch zunächst stehen für die Musikanten wichtige Konzerte an: Am 28. April findet das Jahreskonzert im Schlierseer Bauerntheater statt. Am 4. August folgt das „Brunnenfest“ des Vereins, dessen Erlös der Nachwuchsförderung zugute kommt. Und am 15. August rockt die Blaskapelle Schliersee das Festzelt am Waldfestplatz, wenn es heißt: „Schlierseer Blasmusik goes Rock“.

 

 

Weitere Infos zu Repertoire, Vereinsgeschichte, Musiker und Veranstaltungen sind unter www.schlierseer-blasmusik.de zu finden.

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!