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Heiligabend 24. Dezember in Schliersee

Der leise Duft von Weihrauch, frischem Tannengrün und Kerzen, aufgeregt leuchtende Kinderaugen, Menschen wohlig eingekuschelt im Wintermantel. Es ist ganz ruhig und fast dunkel in der Kirche, ab und zu hört man von draußen, wie Schnee von den Schuhen abgetreten wird, dann das vertraute leise Quietschen der Kirchenpforte. Es ist Weihnachten heute, Heiligabend, Christmette. Irgendjemand hüstelt, schneuzt sich, leise, schüchtern, verwegen. Kindertuscheln – „hast Du die Krippe gesehen?“. Mama hat die Sorge um die Weihnachtsgans immer noch nicht ganz hinter sich gelassen und träumt sich doch in ihre Kindheit zurück, als sie als kleines Mädchen zum allerersten Mal dabei sein durfte, in der Kirche, wo sie immer hingingen, die aber an diesem Tag unerwartet festlich geschmückt war und so unvergesslich nach dem Christkind gerochen hat. Eine Puppe hatte sie sich damals vom Christkind erhofft. Sie schaut auf ihre Tochter, dieses kleine Mädchen, so alt, wie sie damals war und tief innen in ihrem Herzen wünscht sie sich, dieses warme besondere Gefühl von heut und damals mit ihrer Tochter zu teilen, in ihr erweckt zu wissen.

Es klingelt leise und der Organist legt seine Seele gefühlvoll harmonisch in die Melodie, die jeder als Weihnachtslied kennt. Vorn links sitzt die Oma, sie sitz da immer. Sie träumt sich in die Sehnsucht nach Opa, der schon vor einigen Jahren von ihr ging, sie blickt hoch, fühlt sich ein wenig mehr geborgen und ihm näher, gerade jetzt zur Christmette. Seufzen tut jetzt gut.

Die Hektik der staden Zeit, Oberflächlichkeit, Sorgen und der Alltag – ein wenig davon ist draußen, vor der Pforte der Kirche geblieben. Wir feiern, ja feiern, wir feiern Weihnachten, wie es wirklich ist, was es wirklich ist, mit anderen zusammen, wie früher und tief in uns drinnen …

 

 

Katholische Christmetten:

14:00 Uhr St. Elisabeth Seniorenheim Neuhaus
16:00 Uhr St. Josef Neuhaus- Kindermette
16:00 Uhr St. Sixtus Kinderkrippenfeier
18:00 Uhr St. Martin Christmette mit der Marienplatzmusi
22:00 Uhr St. Leonhard Fischhausen Christmette
22:00 Uhr St. Sixtus Christmette, musikalisch gestaltet von der Unterleitenmusi
24:00 Uhr St. Bernhard Spitzingsee, Christmette mit Kathi Fichtner Harfe, Amelie Obermüller Querflöte, Victoria Rothholz Orgel

 

Evangelische Christmetten

18:00 Uhr
Heiligabend Christvesper
Christuskirche Schliersee, Pfr. Woltereck

 

22:30 Uhr
Christmette
Apostel-Petrus-Kirche Neuhaus, Pfr. Matthias Striebeck

 

 

Einen friedvollen Heiligabend und wunderschöne Weihnachtsfeiertage in Schliersee wünscht Euch allen von ganzem Herzen, das Schliersee Magazin

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Advent is a Leucht´n – Einstimmung auf die vorweihnachtliche Zeit

Im Rahmen der Museumsweihnacht fand im neuen Saal des Heimatmuseums ein gemeinsames Konzert von Christine Horter, Lisa Schöttl und Uschi Bommer statt. Sie überraschten ihr Publikum mit einem vielseitigen Programm aus adventlichen Klängen, Gesang, Geschichterln von Wichteln und Kobolden sowie darüber wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird und Gedichten. Mit Harfe, Hackbrett, verschiedenen Flöten und glockenreinen Stimmen nahmen sie ihre Zuhörer mit auf eine stimmungsvolle Klangreise durch unsere boarische Hoamat und verschiedene Länder der Welt.

Gleich zu Beginn zogen die drei Sängerinnen mit ihrer dreistimmigen a capella Darbietung von „Engerl luren scho ums Eck“ ihre Zuhörer in ihren Bann. Mit Liedern und musikalischen Stücken wie „Advent is a Leucht`n“ von Lorenz Maierhofer, „Cocorná“ von Alfredo Rolando Ortiz, „Danza Mora“ (maurischer Tanz), „Vem kan segla förutan vind“, einem traditionellen Volkslied aus Schweden / Norwegen, „Im Woid is so staad“ und einigen mehr, entführten sie ihr Publikum in die vorweihnachtliche Stimmung verschiedenster Kulturen.

Christine Horter spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Harfe und brachte an diesem Abend ihre selbstgebaute keltische Harfe mit, um dem englischen Volkslied “Scarborough Fair”, in einer extra für die keltische Harfe verfassten Version, sphärische Klänge einzuhauchen. Begleitet wurde sie dabei von der Musikerin und Musikpädagogin Lisa Schöttl auf dem Hackbrett. Lisa ist außerdem seit 2013 Stipendiatin von Yehudi Menuhin live music now und gibt regelmäßig Konzerte in sozialen Einrichtungen.

Die beiden sympathischen Künstlerinnen entlockten ihren Instrumenten ungeahnte, virtuos gespielte Klänge, welche die Zuhörer andächtig lauschen ließen.

Die Schlierseerin Uschi Bommer begeisterte das Publikum vor allem mit Gabriellas Song  aus dem Film „wie im Himmel“, welcher vom Mut und der Kraft einer Frau handelt, die sich aus ihrem tristen Leben befreit. Aber auch das traditionelle Weihnachtslied aus Venezuela „Adorar al nino“ (Verehret das Christuskind) intonierte sie mit ihrer himmlisch anmutenden Altstimme und schaffte es mühelos, ihre Zuhörer die Freude und das wilde bunte Treiben Südamerikas spüren zu lassen.

 

 

Die gemeinsame Freude am Musizieren und Singen ist bei den drei Frauen offensichtlich. Es war ein mitreißendes, vielseitiges, immer wieder überraschendes und besinnliches Konzert. Wunderschön war´s und mit dem gemeinsamen Singen von Künstlerinnen und Publikum von „Leise rieselt der Schnee“, wurde ein musikalischer Klangevent stimmungsvoll beendet.

https://www.lisa-schoettl.de/
http://www.christinehorter.de/

 

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Märchen für Erwachsene

Ein zauberhaftes Erlebnis an einem magisch anmutenden Ort ‒ Märchen für Erwachsene mit musikalischer Begleitung

Als ich heute Abend das „Atelier am Schliersee“ von Cornelia Heinzel-Lichtwark betrete, fühlt es sich an wie das Eintreten in eine verzauberte Welt. Es ist halbdunkel, und viele Kerzen flackern. Zwischen wundersamen Skulpturen, die bei näherem Hinsehen wie mystische Zauberwesen aus einer anderen Welt anmuten, befinden sich ein Halbkreis aus Stühlen und eine gemütliche Couch vor einem liebevoll mit Amaryllis und Kerzen geschmückten Tisch. Knapp 20 Menschen verteilen sich erwartungsvoll im Raum, um sich von den Märchen ‒ vorgelesen von Frau Marianne Gmelin – in ein anderes, geheimnisvolles Leben entführen zu lassen.

stefanie-polifkaDie eindrucksvoll vorgetragenen Märchen werden von Stefanie Polifka musikalisch mit der Harfe begleitet. Wunderschöne Klänge, u. a. aus Bernard Andrès Aquatintes, untermalen die Geschichten. Auch Blitze, Wind und Donner werden von der Musikerin eindrucksvoll dargestellt.

Je länger ich der Stimme von Frau Gmelin lausche, desto mehr macht sich eine Entspannung in mir breit. Jeglicher Stress des Tages fällt in dieser ruhigen, gemütlichen und auch sinnlichen Atmosphäre von mir ab. Frau Gmelin haucht den Gestalten, von denen sie liest, durch ihre einfühlsame Betonung Leben ein. Ohne großes Zutun kann man sich so in die Welt der Märchen fallenlassen.

Wir hören das persische Märchen „Der Vogel Blumentriller“. Es handelt von den drei Söhnen eines Königs, welche ausziehen, um besagten Vogel zu finden. Jedes Mal, wenn dieser singt, lässt er eine Blume aus seinem Schnabel fallen, welche heilende Kräfte hat.

Als Nächstes steht das Märchen „Die drei Federn“ der Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert auf dem Programm.

Danach bekommen wir einen sehr gut duftenden Tee mit einem Raffaello serviert. In der kurzen Pause haben wir Zeit, uns in diesem wundersam verzaubernden Atelier umzusehen.

Zum Schluss liest uns Frau Gmelin „Die Geschichte eines Sufis von Bagdad“ aus dem Irak vor (Tausend und ein Tag/Orientalische Erzählungen). Wir werden an den Hof des Kalifen Harun al-Raschid in den Orient entführt.

 

begleitung-mit-der-harfeFrau Marianne Gmelin und Frau Stefanie Polifka veranstalten seit inzwischen acht Jahren in der Winterzeit drei bis vier Lesungen mit musikalischer Begleitung (90 Min.). Diese wurden in den letzten Jahren immer im „Atelier am Schliersee“ durchgeführt. Über die Volkshochschule können Karten reserviert werden (Internetsuche: Märchen für Erwachsene VHS). Die nächsten Termine mit wiederum anderen Märchen sind am 16. Januar und 20. Februar 2017.

 

 

Für mich war das Eintauchen in eine vergangene, vergessene, mystisch-magische Welt wie Wellness für die Seele. Ich bin im Januar bestimmt wieder mit dabei!

 

Atelier am Schliersee
Neuhauser Straße 17
83727 Fischhausen-Neuhaus

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.