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Markus Wasmeier Freilichtmuseum – Saisoneröffnung am 24.03.2018

Unter dem Motto „Raus aus dem Alltag – rein in das Landleben, wie es einst war“ öffnet das Markus Wasmeier Freilichtmuseum wieder sein Tor zum altbayrischen Dorf. Hier können Sie erleben, wie das Leben in einem Bergdorf vor 300 Jahren ausgesehen hat. Die Besucher werden auf ihrer Zeitreise an einen besonders idyllischen Ort entführt. Doch Vorsicht, die Schönheit der Landschaft und die urigen Gemäuer erwecken ein trügerisches Bild. Das Leben der Bäuerinnen und Bauern war alles andere als einfach. Es war geprägt von harter Arbeit und Entbehrungen, aber auch von Zusammenhalt, Familiensinn und Traditionen. All dies wird Ihnen hier nahegebracht. Für die Kinder ist das Freilichtmuseum ein wahres Paradies: Hügel zum Erklimmen und Runterrollen, Kegeln auf einer Holzkegelbahn wie anno dazumal, auf Stelzen laufen, im Brunnen angeln und vieles mehr. Gänse, Enten, Hühner, Schafe, Kühe, Schweine und Bergziegen bevölkern die Wiesen und Weiden.

 

Wenn Sie ein besonderes Event erleben wollen, dann nutzen Sie den Veranstaltungskalender und planen Sie entsprechend Ihren Besuch im altbayrischen Dorf. Es finden zahlreiche spannende Veranstaltungen, wie z. B. das altbayrische Schafkopfturnier, das Maibaumfest mit selbst gebrautem Maibock, das Seifenkisten-Gaudi-Rennen am Vatertag, ein frühmittelalterliches Heerlager, der Edelweißschnitzerwettbewerb, die Highlandgames, der Rosstag und vieles mehr statt. Sogar die Kelten kommen dieses Jahr mit den Salzsiedern zu Besuch. An vielen Tagen können Sie den Handwerkern über die Schulter schauen und sich immer bei den Bäuerinnen und Bauern, die das Dorf beleben, vom Landleben, wie es einst war, erzählen lassen.

Im Laufe des Jahres wird die Winterstube aus dem 19. Jahrhundert eröffnet. Sie stammt aus dem Karwendel-Gebiet und wurde früher von Holz-/Waldarbeitern genutzt. Momentan befindet sie sich noch im Aufbau. Das Projekt heißt „Wege des Holzes“.

Selbstverständlich gibt es auch Museums- und Kräuterführungen. Bitte informieren Sie sich hierfür im Vorhinein im Veranstaltungskalender. Für Kinder werden in den Ferien besondere Kinderspiele aus der guten alten Zeit angeboten.

Nutzen Sie ggf. die angebotenen Kombi-Tickets: www.tages-erlebnisticket.de. Tageserlebnis-Tickets gibt es in Kooperation mit Slyrs, Schliersbergalm und Wendelsteinbahnen. Hier können Sie einiges sparen und gleichzeitig einen tollen Erlebnistag in vollen Zügen genießen.

 

 

Sie sind herzlich willkommen. Das altbayrische Dorf erwartet Sie …

 

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Brunnbichl 5
83727 Schliersee/Neuhaus

Telefon:                     08026 92922 0

E-Mail:                       office@wasmeier.de

Öffnungszeiten:         Di.‒So. von 10:00‒17:00 Uhr

Mo. Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen)

Saison 2018: 24. März bis zum 4. November

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Schlierseer Schmiedehandwerk wie anno dazumal

Eine Szene wie im Märchen: eine düstere Schmiedewerkstatt, ein loderndes Feuer, glühendes Eisen, ein Schmiedehammer angetrieben von einem mächtigen Wasserrad im Wildbach. Die „Hammerschmiede Josef Geissler“ ist eine Schlierseer Institution.

Seit dem Jahre 1720 ist die Schmiede in der Aurachstraße im Ortsteil Josefstal angeblich schon in Betrieb, erzählt Josef Geissler, der Schmied mit dem einnehmenden Lächeln. Er scheint so gar nicht in seine Werkstatt zu passen, wo man irgendwie eher einen grummligen Gesellen mit rußverschmiertem Gesicht erwartet hätte.

Josef Geissler empfängt seine Kunden und Besucher voller Freude, schließlich liebt er seinen Beruf und ist stolz auf seine Arbeit. Vor rund 50 Jahren hat er die Werkstatt von seinem Firmpaten übernommen, der keinen Nachfolger fand. Geissler ist nämlich gar kein waschechter Schlierseer. Der gelernte Schlosser stammt ursprünglich aus der Nähe von Bad Aibling.

Für das Schmiedehandwerk zog er um nach Neuhaus, gründete eine Familie und schmiedete an seinem Glück – beruflich und privat. Hauptsächlich Werkzeuge und Gerätschaften für Forst, Landwirtschaft und Baugewerbe sind es, die unter seinen fachkundigen Händen entstehen. Früher waren es meist Großhändler, die ihre Ware beim Neuhauser Schmied bestellten. Aber auch Privatleute finden immer wieder den Weg zu Josef Geissler, um sich eine Axt oder einen Hammer fertigen zu lassen. Die Arbeit geht Josef Geissler trotz seiner 79 Jahre immer noch leicht von der Hand.

Das Schmieden eines „Sapie“ – also einer Art Haken, der beim Holzmachen zum Einsatz kommt – will er mir zeigen. Das Feuer wird dafür mit Schmiedekohle angeschürt. Anschließend werden die mächtigen, über hundert Jahre alten Hämmer angeworfen. „Momentan ist das Wasserrad kaputt, da werden die Geräte mit einem Notstromaggregat betrieben“, berichtet er, während er einen metallenen Rohling mit einer Zange in die Glut legt. Nach ein paar Minuten holt er ihn wieder heraus, nunmehr rotglühend und verdammt heiß. Unter den monotonen Schlägen eines Hammers formt sich allmählich der Kopf des „Sapies“. Rasch muss das gehen, denn das Eisen kühlt schnell ab. Anschließend wird es nochmal heiß gemacht und damit für den endgültigen Gebrauch gehärtet. Geissler montiert dann noch einen passenden Holzgriff und fertig ist das praktische Werkzeug: ein Gebrauchsgegenstand für die Ewigkeit. Dieser Meinung ist auch ein Kunde, der während meines Gesprächs mit Josef Geissler die Werkstatt betritt und mehrere Äxte in sein Auto packt. „I bin Stammkunde hier. Die Qualität kriagst nirgends mehr“, sagt er mit Nachdruck und fachsimpelt mit dem Schmied über dessen Ware.

Josef Geissler weiß natürlich, dass für ihn irgendwann Schluss ist mit der Arbeit. Wie es dann weitergeht? „Ich weiß nicht, den Kindern wird schon was einfallen“, sagt er achselzuckend und ein bisschen wehmütig. Aber so lange es noch geht, schmiedet er weiter, der Neuhauser „Ewigkeitsschmied“.

Hammerschmiede Josef Geissler
Aurachstraße 2
83727 Schliersee

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!